Zum Thema E-Books gibt es ja immer wieder heiße Debatten.
Manche hassen sie und andere lieben sie – so wie ich, und hier schreibe ich, warum.
1. Weniger zahlen beim Bücherkauf
E-Books sind meistens preisgünstiger als gedruckte Bücher und besondere E-Book-Angebote gibt es zum Beispiel bei ebook-Rabatte.de.
2. Bücher manchmal sogar umsonst
Außerdem werden bei xtme Bücher vorgestellt, die für kurze Zeit zu einem reduzierten Preis oder sogar umsonst zu haben sind. Und Amazon bietet dauerhaft kostenlose Klassiker an, darunter auch so wunderbare Sachen wie Huckleberry Finn.
3. Praktisch im Urlaub
Besonders praktisch finde ich, dass ich im Urlaub keine Bücherstapel mitschleppen muss. Man kann sich vorher zu Hause Lesestoff auf den E-Reader runterladen, und mit Internetzugang lassen sich sogar am Urlaubsort weitere dazukaufen. Falls ihr euch dann so wie ich dazu entschließt, in dem Land zu wohnen, wo es euch am besten gefällt oder ihr einfach generell oft umzieht, dann haben E-Books noch einen weiteren entscheidenden Vorteil …
4. Mobiles Leben leichter
Als ich aus Deutschland weggezogen bin, hatte ich schwer an dicken Wörterbüchern zu schleppen, weil es damals einfach noch zu wenig digitale gab. Viele andere Bücher habe ich zurückgelassen, aber falls ich noch mal umziehe, werde ich garantiert alle E-Books mitnehmen. Nicht nur das: Wenn ich mit dem E-Reader unterwegs bin – ob im Park, im Café oder sonstwo – habe ich immer meine ganze E-Bibliothek dabei.
5. Ausländische Bücher lesen
Obwohl ich das Leben in England liebe, lese ich auch gerne deutsche Bücher. Bei Printbüchern muss ich den Versand oft teuer bezahlen, aber E-Books kaufe ich jetzt mit einem Klick, spare das Porto und kann sofort mit dem Lesen anfangen. Egal, wo ihr lebt – vielleicht habt ihr ja auch mal Lust auf Bücher aus anderen Ländern.
6. Wörterbuchfunktion
Bei fremdsprachigen Büchern versteht wohl kaum jemand jedes Wort. (Übrigens hat die englische Sprache deutlich mehr Wörter als die deutsche!) Früher habe ich Unbekanntes einfach überlesen, weil ich die ungefähre Bedeutung auch so verstanden habe. Das Nachschlagen im Wörterbuch war mir zu mühsam. Dadurch haben sich meine Sprachkenntnisse allerdings nicht wesentlich verbessert. Beim Kindle kann ich ein Wort mit einem Klick nachschlagen. Einsprachige Wörterbücher sind vorinstalliert, aber zweisprachige sind mir lieber, eins, das mir gut gefällt ist zum Beispiel das Das große Wörterbuch Englisch-Deutsch mit 310.000 Einträgen. Ein anderes ist PONS Wörterbuch Englisch -> Deutsch Advanced / PONS Advanced English -> German Dictionary (English Edition). So lernt man ganz nebenbei neue Vokabeln.
Wer ein Problem mit Amazon hat, dem empfehle ich, mal den Artikel Na, heute schon Amazon gebasht? von Thomas Brasch zu lesen. Allerdings gibt es auch noch andere Alternativen, und das ist in Deutschland vor allem der Tolino. Der ist auch nicht schlecht.
7. Zugriff auf Wikipedia
Manchmal stößt man beim Lesen auf unbekannte Begriffe, die fürs Wörterbuch zu komplex sind. Beim Kindle Paperwhite weiß ich dann zu schätzen, dass ich direkt vom Text aus auf Wikipedia zugreifen kann, wenn ich mit WLan verbunden bin. Auch dadurch lerne ich immer wieder Neues. Es ist wie bei Wörterbüchern: Ich habe keine Lust, jedes Mal ein Lexikon aufzuschlagen. Bei Printbüchern würde hier auch wieder eine ganz einfache Möglichkeit zum Lernen ungenutzt bleiben.
8. Textstellen schneller finden
In gedruckten Büchern finde ich Textstellen manchmal erst nach langem Suchen oder gar nicht, weil der Index nicht immer hilft. Die Suchfunktion bei E-Books macht die Sache sehr viel leichter.
9. Der Reader lässt sich bequem mit einer Hand halten
Man kann den E-Reader leicht mit einer Hand halten, wann immer das gerade nützlich ist.
10. Hintergrundbeleuchtung
Die dezente Hintergrundbeleuchtung von E-Books ist ein Vorteil, falls ihr das Bett mit jemandem teilt. Wenn der eine lichtempfindlich ist und der andere gerne lange liest, kann damit vielleicht sogar Beziehungsstress vermieden werden 😉 Außerdem seid ihr nicht von irgendwelchen Lampen abhängig und könnt lesen, wo immer ihr wollt.
Wenn der E-Reader, den ihr euch ausgesucht hat, ohne diese Funktion daherkommt, kann alternativ auch eine E-Reader-Hülle mit integrierter Lampe helfen. Und was die Privatsphäre betrifft, so ist die beim Lesen im Bett ja eh kein Problem, aber wer wie ich gerne überall liest, für den kann der nächste Grund interessant sein.
11. Privatsphäre
Ich mag es nicht, wenn das ganze U-Bahn-Abteil am Cover sieht, mit was ich mich da gerade so beschäftige, es reicht mir schon, wenn die Leute neben mir mitlesen … apropos Cover – findet ihr Printbuch-Cover wirklich immer ästhetisch?
12. Optik
Ich hab mir die Cover der Printbücher in meinen Regalen noch mal genauer angesehen und gebe zu, dass ich einige richtig schön finde, aber manche lösen keine Begeisterungsstürme aus, und andere gefallen mir gar nicht. Bei der Hülle meines E-Readers kann ich ganz nach meinem eigenen Geschmack gehen, es gibt ja wirklich alles Mögliche, sogar so fantasievolle Designs. Und nicht nur bei der Optik kann man ganz nach seinem Geschmack gehen, sondern auch bei der Haptik …
13. Haptik
Manche Leute sagen, dass sie immer noch am liebsten gedruckte Bücher in die Hand nehmen, weil sie sich so toll anfühlen. Wer das so sieht, soll um Himmels willen dabei bleiben, aber mir ist auch in dieser Hinsicht ein E-Reader lieber. Mit einer Hülle nach Wahl wird er noch besser, es gibt sie ja aus ganz verschiedenen Materialien.
14. Geruch
Ich habe schon etliche Taschenbücher gelesen, die seltsam gerochen haben, deshalb kann ich das Argument nicht nachvollziehen, gedruckte Bücher hätten so einen speziellen, schönen Geruch. Der E-Reader ist dagegen geruchsneutral.
15. Weniger für Miete ausgeben
Dieser Grund kommt einigen sicher absurd vor, vor allem denen, die wenig lesen oder das Glück haben, in einer Riesenwohnung zu leben, aber es ist kein Scherz: Die Wohnkosten spielen für mich ebenfalls eine Rolle. Da, wo ich lebe, sind die Mieten besonders hoch, und Leute mit vielen Büchern kommen sicher auch in anderen Großstädten irgendwann an ihre Grenzen, wenn sie keine unnötigen Summen fürs Wohnen ausgeben wollen.
16. E-Books können nicht verliehen werden
Manche mögen es als Nachteil ansehen, dass man E-Books nicht an andere ausleihen kann. Für mich ist das allerdings ein Vorteil. Ich war immer schon eher diejenige, bei der sich andere Bücher ausgeliehen haben als umgekehrt. Dabei kommen mir immer wieder welche abhanden. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, fallen mir noch mindestens zwei Bücher ein, die ich nach langer Zeit gerne mal wieder zurück hätte. Zum Glück weiß ich noch, wer sie hat. Andere habe ich garantiert für immer verloren, was besonders ärgerlich ist, wenn man sie nicht mehr nachkaufen kann.
17. Schrift verstellbar
Als ich meinen Eltern den E-Reader vorgeführt habe, fanden sie besonders interessant, dass sich die Schriftgröße verstellen lässt. In der Tat ist das für ältere Menschen oder andere Leute mit Augenproblemen ein großer Vorteil, die sonst Bücher mit kleiner Schrift schlecht oder gar nicht lesen können.
18. Anmerkungen und Markierungen
Diese Funktion nutze ich ständig. Schon bei Printbüchern habe ich immer viel unterstrichen und manchmal auch am Rand Notizen gemacht. Dabei lassen sich Anmerkungen allerdings nicht so leicht entfernen wie bei E-Books, außerdem können Notizen und Anmerkungen in E-Books schneller eingefügt werden. Ich markiere vor allem deshalb gerne, weil ich mir hinterher nur noch die Markierungen ansehen muss, wenn ich noch mal das Wichtigste aus einem Buch durchgehen will.
Außerdem kann ich synchronisieren, das heißt, was ich auf dem Kindle markiere, erscheint gleichzeitig auf meinem Kindle für den PC und der App fürs Smartphone. Nicht nur das: Auch im Liegen lassen sich Textstellen markieren, was bei gedruckten Büchern deutlich schwieriger ist. Dabei hat man den zusätzlichen Vorteil, dass man anders als bei Printbüchern vermeidet, durch einen Stift sein Sofa, Bett oder was auch immer einzusauen!
19. Schnelligkeit
Das gerade genannte Argument fällt ja wie einige andere auch unter den Oberbegriff „Schnelligkeit“. Die Welt verändert sich einfach immer schneller, und es gibt laufend neue Informationen. Manche gedruckte Sachbücher könnten in Zukunft schon veraltet sein, bevor sie erscheinen. Für mich stellt sich nicht mal mehr die Frage, ob E-Books irgendwann allgemein akzeptiert werden – ich bin mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist.
Veröffentlichte E-Books lassen sich auch ganz schnell korrigieren und auf den neuesten Stand bringen, so dass die Leser immer die aktuellste Version herunterladen können.
20. E-Books ideal für Self-Publishing – Vorteile für Autoren, Leser und Übersetzer
Last but not least sind E-Books für Self-Publisher ideal, also für Autoren und Übersetzer, die Bücher ohne Verlag herausgeben. Vielleicht habt ihr ja selbst mal Lust, ein Buch zu schreiben oder zu übersetzen – das ist jetzt durch E-Books sehr viel leichter geworden als früher.
Dann trifft kein Verlag mehr die Vorauswahl. Nur die Leser entscheiden, ob sie euer Buch mögen oder nicht, und auch die profitieren davon, denn Bücher können auf diese Weise günstiger angeboten werden. Und für die Self-Publisher selbst bringen E-Books fast immer mehr ein als gedruckte Bücher.
Als Übersetzerin habe ich ja bereits das zeitweise vergriffene Buch Knowing Sophie – Die Unbekannte selbst wieder als Pilotprojekt neu herausgebracht. Dazu habe ich jede Menge recherchiert, und bisher hat das anscheinend sonst noch niemand gemacht: Ich habe mir als Übersetzerin das Copyright eines vergriffenen Buchs vom Verlag zurückgeholt, ich kooperiere nun mit den Erben der Autorin, und der Roman ist bereits als E-Book erhältlich – momentan für kurze Zeit zum Sonderpreis – und eine Printausgabe wird es auch noch geben.
Nachtrag von Grund 21, Frühling 2020:
21. E-Books sind ideal, wenn Buchläden geschlossen haben
Wer hätte das gedacht – die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass in vielen Ländern Buchläden geschlossen waren und teilweise immer noch sind. Das ist kein Problem, wenn man eh digital liest und die E-Books mit einem Klick herunterladen kann.
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