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Dinosaurier im Crystal Palace Park sind jetzt „schützenswertes Kulturerbe“

03/11/2015 By Tina 2 Kommentare

 

Dinosaurier aus Beton als Kulturerbe

Der Ichthyosaurus im Crystal Palace Park

Die Saurierstatuen im Crystal Palace Park können einem auf den ersten Blick schon etwas seltsam vorkommen, weil manches inzwischen nicht mehr modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Aber sie wurden vor Kurzem als schützenswertes Kulturerbe eingestuft.

Als „schützenswert“ gelten die Tierchen deshalb, weil sie einen interessanten Beitrag zur Geschichte leisten, aber langsam verfallen und ein bisschen Restaurierung gebrauchen könnten. Vielleicht erhalten sie dadurch nun tatsächlich etwas mehr Aufmerksamkeit als bisher.

 

Ein Besuch vor Ort

Ich habe mich inzwischen noch mal auf den Weg nach Süd-London gemacht, um sie mir zum zweiten Mal aus nächster Nähe anzusehen. Dabei habe ich festgestellt, dass es mittlerweile einen „Audio-Trail“ gibt, das heißt an jeder „Station“ mit ein oder mehrereren dieser Monumente kann man sich über Kopfhörer einen Audio-Beitrag zum Thema anhören.

Wer’s mag, für den gibt es diese Audios sogar im Internet. Mir persönlich gefällt allerdings ein Buch über die Saurier sogar noch besser, und erstaunlicherweise gibt es das bislang nicht auf Englisch, aber auf Deutsch.

Aktuelles Buch zum Thema

Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, „Die letzten ihrer Art“ (von Spiegel-Online Redakteur Frank Patalong) als Leseexemplar zu erhalten. Dabei habe ich einiges über die Geschichte dieser Denkmäler gelernt, aber nicht nur das: Der Autor hat sich die Mühe gemacht, für jeden einzelnen Dinosaurier herauszufinden, welche Details noch aktuell sind und welche nicht – einiges ist nämlich heutzutage überholt. Als die Monumente in der viktorianischen Zeit zum ersten Mal aufgestellt wurden, wusste man vieles von dem noch nicht, was man heute weiß.

Alles begann übrigens mit der Weltausstellung im Hyde Park im Jahr 1851. Dort wurde der „Kristallpalast“, also der „Crystal Palace“, ursprünglich errichtet, bevor er noch größer in Süd-London wieder neu aufgebaut wurde. Er galt als erste Glas-Stahl-Kontruktion überhaupt. Dazu kamen dann die Dinosaurierstatuen in Originalgröße. Der Crystal Palace war ein „Palast für die Massen“, bei dem es vor allem um Bildung ging. Zur damaligen Zeit gab es einen Einschnitt in der Geschichte – Religion verlor an Bedeutung und Wissenschaft wurde immer wichtiger.

Die Saurier waren weltweit der letzte Schrei und lösten den ersten Dino-Boom aller Zeiten aus. Und genau genommen stellen die meisten von ihnen gar nicht wirklich Saurier dar, sondern prähistorische Tiere der verschiedensten Art, unter ihnen auch Amphibien und Meeresechsen. Den Palast selbst gibt es übrigens inzwischen nicht mehr, er brannte 1936 nach einer Explosion ab, aber der nach ihm benannte Park mit den Dinosauriern existiert noch.

Wer sich für das Thema interessiert, dem kann ich „Die ersten ihrer Art“ empfehlen, denn hier gibt es neben einem guten Überblick wie erwähnt auch detaillierte Einzelheiten über die Statuen. Und wer weiß – vielleicht wird es ja in Zukunft von dem Buch, nachdem die Saurier nun zum Kulturerbe erklärt wurden, auch eine Übersetzung ins Englische geben.

Hot Toddy

19/10/2015 By Tina Kommentar verfassen

Die australische Variante

Über das Thema „Hot Toddy“ hatte ich hier in London letztens zwei verschiedene Gespräche mit Australiern, die sich übrigens nicht kennen – der eine kommt aus Ost- und der andere aus West-Australien. Beide waren der Meinung, dass ein „Hot Toddy“ ein „heißer Feger“ ist, egal, ob Mann oder Frau. Das war mir neu. Die beiden Jungs kannten allerdings die britische Version nicht. Für die ist es in Australien eh meistens zu warm …

Hot Toddy der ganz anderen Art

Ich habe den Hot Toddy hier in England als alkoholisches Heißgetränk kennen gelernt. Die Grundbestandteile sind Whiskey, Zucker und heißes Wasser. Es gibt auch noch Abwandlungen mit anderen hochprozentigen Getränken wie Rum oder Brandy. Außerdem kommen gelegentlich Zimtstangen, Zitronenscheiben und diverse andere Dinge rein. Manchmal wird das heiße Wasser auch durch Tee ersetzt.

Die Ursprünge

tea-hot toddyZu den Ursprüngen des Getränks habe ich unterschiedliche Angaben gefunden. Einmal heißt es, das es auf die Wasserquelle Tod’s Well bei Edinburgh zurückzuführen ist. Dann wieder soll er von den Westindischen Inseln nach Großbritannien gekommen sein – die letzte Variante ist am wahrscheinlichsten. Wer sich für weitere Hintergründe interessiert und Englisch beherrscht, kann bei Wonderland Kitchen weiterlesen.

Natürlich werden solche Getränke, zu denen ja auch der norddeutsche Grog zählt, gerne als willkommener Anlass genommen, sich mal wieder so richtig einen hinter die Binde zu kippen, wenn man erkältet ist – das ist bei mir im Moment gerade der Fall – aber auch wenn es erst mal verlockend klingt: Langfristig ist das dann ja wohl doch nicht so heilsam, und außerdem muss ich heute noch Leistung bringen.

Nachtrag:

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die beiden Australier nicht „Hot Toddy“, sondern „Hot Totty“ meinten, aber das Getränk war ihnen trotzdem unbekannt 😉

 

Neben- oder hauptberuflich selbständig machen? Blogparade von „Selbständig im Netz“

30/09/2015 By Tina 1 Kommentar

Hier kommt mein Beitrag zur Blogparade von Peer und Susann („Selbständig im Netz“): Neben- oder hauptberuflich selbständig machen? Unten beantworte ich die Fragen, die sie auf ihrem Blog stellen.

 

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Jedes Jahr am 30. September ist Internationaler Übersetzertag

Womit willst oder hast du dich neben- oder hauptberuflich selbständig gemacht?

Ich habe mich vor vielen Jahren als literarische Übersetzerin nebenberuflich selbständig gemacht und damals hatte ich noch einen festen Teilzeitjob als Verwaltungsangestellte. Seit meinem Umzug nach England arbeite ich in Vollzeit freiberuflich, hier gibt es deutlich weniger Teilzeitstellen und ich hätte es auch extrem schwierig gefunden, neben einer Vollzeitarbeit und den meist langen Anfahrtswegen nebenberuflich noch etwas anderes auf die Beine zu stellen.

Mittlerweile bin ich nicht mehr in erster Linie Literaturübersetzerin, sondern u.a. feste Freie als Lehrerin für eine nette kleine deutsche Sprachschule, außerdem übersetze ich viele Formate, eine Zeit lang waren das vor allem Filmuntertitel, und als Redakteurin und Journalistin habe ich auch schon gearbeitet.

Im letzten Jahr bin ich dann langsam damit angefangen, diesen Blog über London und einen anderen auf Englisch über internationales Self-Publishing zu starten.

Warum hast du dich neben- oder hauptberuflich selbständig gemacht?

Ich wollte damals unbedingt Bücher übersetzen, es hätte nicht unbedingt selbständig sein müssen, aber es ist schwierig genug, überhaupt freiberuflich für Verlage übersetzen zu dürfen, Angestellte kenne ich auf diesem Gebiet keine.

Jetzt arbeite ich schon seit mittlerweile 14 Jahren in Vollzeit selbständig und sehe inzwischen vor allem die Vorteile, nämlich die größere Freiheit, Flexibilität und Vielfalt in der Arbeit.

Hast du deinen Arbeitgeber informiert?

Ja, und wegen der Teilzeittätigkeit war das damals auch kein Problem, ich war ja mit dem anderen Job nicht voll ausgelastet, von daher musste mein Chef nicht befürchten, dass die Arbeit für ihn darunter leidet.

Wie schaffst du den Balance-Akt zwischen Job, Familie und Gründung?

Als ich mit dem Übersetzen angefangen habe, war ich noch mit einem Mann verheiratet, der sich wohl offenbar doch vor allem eine gute Hausfrau gewünscht hatte – und dann ist unsere Beziehung nicht nur deshalb, aber sicher auch aus diesem Grund in die Brüche gegangen, er fand es anscheinend gar nicht schlecht, dass ich anfangs nach dem Studium nur einen Teilzeitjob gefunden hatte. Durch meine Übersetzungsarbeit war ich dann aber nicht mehr so flexibel und konnte und wollte meine Prioritäten nicht mehr ständig seinen unterordnen. Im Nachhinein kann ich sagen, das war damals keine leichte Zeit, aber ich habe dadurch begriffen, was ich wirklich will.

Inzwischen kommt für mich nur noch eine Beziehung auf Augenhöhe in Frage, ohne traditionelle Rollenmuster, und mir ist wichtig, nicht nur die Haus- sondern auch die Erwerbsarbeit zu teilen. Irgendwann war ich mal überrascht, als ich erfahren habe, dass auch Männer die alten Rollenerwartungen nicht immer toll finden – ich weiß jetzt, dass nicht jeder scharf auf den Druck ist, unter dem Allein- oder Hauptverdiener oft stehen.

Welche positiven und negativen Erfahrungen hast du gemacht?

Literaturübersetzen habe ich immer gerne gemacht, aber leider wird es schlecht bezahlt, und ich wusste, dass ich davon in einer teuren Stadt wie London auf die Dauer nicht leben kann. Deshalb musste ich andere Wege finden. Viele Jahre lang habe ich dann Filmuntertitel übersetzt, bis auch da die Honorare runtergingen – wer das nicht mitmachen wollte, musste sich etwas anderes suchen.

Es sieht so aus, als ob ich mich immer wieder neu erfinden muss. Das Lernen hört ja heute eh für niemanden auf, aber ich glaube, bei mir ist es besonders extrem. Ich habe mich schon so an die ständigen Veränderungen in meinem Leben gewöhnt, dass ich das Gefühl habe, ich brauche die jetzt beinahe 😉

Was waren oder sind deine größten Herausforderungen?

Ich arbeite mit Sprache, und das ist traditionell ein Bereich, in dem vor allem Frauen arbeiten, viele von ihnen von zu Hause aus. Sie sind oft quasi nur „Dazuverdienerinnen“ und ihr Mann bringt das meiste Geld nach Hause, was bedeutet, dass die Honorare in der Regel niedrig sind – ich dagegen muss und will meinen Lebensunterhalt in einer teuren Stadt wie London alleine verdienen.

Aber Herausforderungen sind dazu da, um daran zu wachsen, und ich habe bisher immer wieder neue Ideen gehabt, wie es nach einer Flaute weitergehen sollte.

Und hier sind meine Tipps für zukünftige nebenberufliche oder Vollzeit-Selbständige:

  1. Überlege dir, für was du brennst, wo deine Leidenschaft liegt, damit du auch Durststrecken durchältst.
  2. Ich würde mich erst mal nebenberuflich selbständig zu machen, wenn das möglich ist, um herauszufinden, ob dir das, was du dir vorgestellt hast, tatsächlich liegt und der Arbeitsalltag dann wirklich so aussieht, wie du ihn dir vorgestellt hast. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du das auf die Dauer hauptberuflich machen willst.
  3. Ich würde mir auch möglichst Zeit bei der Entscheidung lassen, worauf es letztlich genau hinauslaufen soll, am Anfang kann man noch nicht immer so genau abschätzen, wie man sich langfristig damit fühlt und inwieweit es finanziell läuft.
  4. Miss dich nicht an anderen und an dem, was deine Umwelt „normal“ findet. Es ist dein Leben!
  5. Wenn du selber genau weißt, was du willst, würde ich auch mit einem Partner oder einer Partnerin so bald es geht besprechen, wie du dir dein Leben vorstellst. Je eher, desto besser, vielleicht bleibt dir dann erspart, was mir passiert ist, nämlich den Falschen zu heiraten. Heute sind die Rollen eben nicht mehr so klar definiert, wie das früher mal der Fall war …
  6. Erlaube dir, nicht perfekt zu sein, das ist sowieso niemand, schon gar nicht am Anfang. Und wer mal so richtig auf die Nase fällt und es schafft, dann wieder aufzustehen, der wird immer stärker. Es heißt ja, dass alle erfolgreichen Leute mal so richtig baden gegangen sind – manche behaupten, dass es für großen Erfolg sogar unbedingt notwendig ist, so etwas mal erlebt zu haben und ich glaube das auch. Die Nasa hält Versagen übrigens für besonders wichtig, um innovativ zu sein, und bei denen gibt es für ihre Angestellten sogar einen Preis für Misserfolge.
  7. Arbeite nicht ununterbrochen, sondern gönn dir Pausen, sonst hast du irgendwann keine Kraft mehr zum Weitermachen, und sei generell nett zu dir. Ich denke, die meisten von uns haben schon in der Schule gelernt, vor allem unter Druck zu arbeiten, aber ständiger Druck macht einen auf die Dauer kaputt.
  8. Vernetze dich mit anderen  – wer nicht immer alleine kämpft, muss sich nicht alles einsam erarbeiten und kann sich gegenseitig hochziehen, wenn es mal hakt. Ich verabrede mich zum Beispiel inzwischen regelmäßig mit einer Freundin, die auch bloggt, zum Skypen oder im Café und dann erzählen wir uns, was wir geschafft haben und was wir bis zum nächsten Gespräch vorhaben. Ich hätte nie gedacht, dass das einen so großen Unterschied machen würde! Auch im Internet, übers Bloggen und Kommentieren und über Social Media kann man sich natürlich vernetzen, aber ich würde mich deshalb trotzdem noch mit Leuten in ähnlicher Situation ab und zu persönlich treffen und auch entsprechende Veranstaltungen besuchen. Der direkte Kontakt ist doch noch mal was anderes als eine rein virtuelle Verbindung.
  9. Ich bin davon überzeugt, dass die selbständige Arbeit von Solopreneuren Zukunft hat. Unsere Welt verändert sich schließlich immer schneller und ich glaube, dass Leute, die für sich allein oder mit einem Mini-Team selbständig arbeiten, besser auf zukünftige Veränderungen reagieren können, weil sie flexibler sind, wenn sie keine große Firma im Nacken haben, die sich nur schwerfällig bewegt. Das heißt aber nicht, dass man dabei immer Einzelkämpfer sein muss: Wir können uns ja für bestimmte Projekte mit anderen zusammenschließen.

Und hier noch ein paar Worte zum Schluss:

Heute, am 30. September, ist internationaler Übersetzertag. Dadurch soll einmal im Jahr eine sonst eher unsichtbare Branche etwas sichtbarer gemacht werden. Ich habe auch auf meinem englischen Blog etwas dazu geschrieben. Wer Englisch lesen kann und sich für das Thema interessiert, kann da gerne mal vorbeigucken.

Blogger veröffentlichen ja oft E-Books – wieso sollte das nicht auch international möglich sein? Aus dem Englischen werden jede Menge Bücher ins Deutsche und in andere Sprachen übersetzt, aber bisher leider nur wenige umgekehrt, aber ich sehe Wege, wie sich das ändern kann, dazu gibt es auch einen Artikel auf meinem englischen Blog.

Badezimmer ohne Steckdose

20/09/2015 By Tina Kommentar verfassen

Bei uns ist Nassrasur angesagt

Rasierpinsel 250 heightJa, es stimmt, in unserem Badezimmer gibt es tatsächlich keine Steckdose, die sind nämlich in Großbritannien in Nasszellen nicht erlaubt, das heißt, die modernen Badezimmer haben normalerweise eine, aber mit reduzierter Spannung für Rasierapparate, einen Föhn kann man da zum Beispiel nicht anschließen. Ich wohne in einem alten Haus, hier geht gar nichts und Männer, die keinen Rasierapparat mit Batterie bzw. Akku haben, müssen bei uns mit dem guten alten Rasierpinsel vorlieb nehmen oder können sich eben mal nicht rasieren, Bärte sind ja inzwischen auch sowieso wieder in Mode 😉

Nun hat mir mein Vater gerade erzählt, dass er sich (in Deutschland) einen neuen Rasierapparat kaufen will, und er sagte, dass die neuesten Modelle eh fast alle einen Akku haben, bei denen gibt es dann also kein Problem.

Ich gehe allerdings davon aus, dass es in englischen Hotels normalerweise Anschlüsse für Rasierapparate gibt, aber wie gesagt, für einen Föhn dagegen nicht – dann muss eben, wie bei uns auch, einfach in einem anderen Zimmer geföhnt werden.

Quizfrage: Was ist das hier auf dem Bild?

Lichtschalter in Großbritannien

Ein mysteriöses Ding im Badezimmer …

So manch einer, der zum ersten Mal nach Großbritannien kommt, wird sich außerdem in unserem Badezimmer über die Schnur wundern, die hier abgebildet ist. Sollte das etwa die Klospülung sein? Aber nein, das stille Örtchen ist gar nicht in der Nähe. Oder zieht man damit womöglich die Gardine zu? Auch Fehlanzeige. Hier ist die Lösung: Es ist der Lichtschalter, und durch Ziehen am Bändchen schaltet man die Lampe ein oder aus. Nun hat hier aber nicht jedes Badezimmer so einen, es geht auch anders – der Schalter ist oft einfach vor der Tür. Im Badezimmer selbst sucht man dagegen die sonst üblichen Lichtschalter vergeblich, die sind da nicht erlaubt.

Auch andere Stecker

britischer Stecker

dreipoliger britischer Stecker

Tja, und was andere elektrische Geräte betrifft, so gibt es in Großbritannien ja dreipolige Stecker, die mehr Sicherheit bieten sollen als zweipolige. Auf diesem etwas älteren Stecker steht noch „250 Volt“, aber inzwischen wurde die elektrische Spannung innerhalb der EU auf 230 Volt vereinheitlicht, auch wenn es gelegentlich heißt, dass in Großbritannien 240 Volt üblich sind, aber es gibt da ja sowieso einen Toleranzspielraum und es ist kein Problem, mit den entsprechenden Adaptern deutsche oder andere EU-Geräte zu benutzen.

Ein anderer Unterschied ist noch der, dass es hier anders als in Deutschland fast an jeder Steckdose einen Schalter gibt, mit dem sie an- und ausgeknipst werden kann.

Alles in allem finde ich es bemerkenswert, dass man in Großbritannien bei elektrischen Geräten vorsichtiger ist als in Deutschland, wo doch andererseits Sicherheit einen niedrigeren Stellenwert hat: Für Handwerksberufe, auch für den des Elektrikers, ist hier nicht wie in Deutschland unbedingt eine mehrjährige Ausbildung erforderlich, selbst Leute, die Schnellkurse absolviert haben, findet man oft. Wer allerdings einen richtig guten, zuverlässigen Elektriker sucht, für den ist es auch kein Problem, auf Nummer Sicher zu gehen, denn man kann über diese Website jemanden suchen, der offiziell geprüft und registriert ist.

 

Ähnlicher Beitrag: Wie viele Deutsche sind nötig, um in England eine Glühbirne zu wechseln?

Internationales Weizenbier und andere gute Sachen – manchmal sogar aus ökologischem Anbau

09/09/2015 By Tina Kommentar verfassen

Du glaubst, dass es in London kein Weizenbier gibt? Von wegen! Ich gebe zu, dass ich ein Weizenbier-Fan bin. Da werden viele wahrscheinlich sagen, dann hätte ich doch besser in Deutschland bleiben sollen. Aber auch hier findet man welches, und wer möchte, kann Weizen- und anderes Bier sogar aus britischem Bio-Anbau haben.

 

Selbst deutsches Erdinger Weizenbier gibt es hier in London, dabei empfiehlt es sich, beim Bestellen „Ördinger“ zu sagen, sonst wird man selten verstanden.

Das gibt es zum Beispiel in der Pub-Kette JD Wetherspoon. Falls du allerdings von Deutschland aus London besuchst, wirst du sicher kaum Erdinger trinken wollen, das kann man ja wirklich auch zu Hause haben.

Wenn du etwas Britisches suchst, solltest du es mal mit dem Bier von Samuel Smith versuchen, das in Yorkshire gebraut wird, außer Bio-Weizenbier haben die auch noch eine Menge anderer interessanter Biere.

Wer die eine oder andere Spezialität von Samuel Smith mal probieren möchte, kann den tollen Cheshire Cheese Pub in der Fleet Street besuchen, über den ich schon mal geschrieben habe.

Außerdem habe ich Samuel Smith-Bier zum Beispiel im Princess Louise nahe Holborn gefunden, das ist auch ein schöner alter Pub.

hoegaarden Bier

Hoegaarden Weizenbier im typischen Glas

Mit deutschem und britischem Weizenbier ist das Repertoire allerdings noch längst nicht erschöpft, und das Weizenbier, das man hier wohl am häufigsten findet, ist Hoegaarden aus Belgien und auch das gefällt mir.

Die Belgier haben ja wirklich sowieso eine Menge Biersorten, und als ich mal in Brüssel eine Bierprobe gemacht habe, konnte ich mich davon überzeugen.

Aber wir sprechen ja hier davon, was es in London noch so alles an Weizenbieren gibt, deshalb kommen wir jetzt zu einem meinem bisherigen Favoriten auf diesem Gebiet, das ich bisher in der britischen Hauptstadt gefunden habe.

Blue_Moon_Bier

Mein Favorit unter den Weizenbieren

Es ist das Blue Moon. Da gerate ich allein schon beim Namen ins Schwärmen, denn wenn man „once in a blue moon“ sagt, ist damit ja „ganz selten“ gemeint, „alle Jubeljahre“ und man hat ja auch tatsächlich nicht oft zwei Vollmonde in einem Monat.

Auch das Bier mit dem schönen Namen findet man nicht sehr oft, aber ich habe es zum Beispiel schon mal in Hampstead in der Wells Tavern vom Fass genossen.

Dieses Getränk hat eine leichte Orangen- und Koriandernote und kommt aus Colorado. Bei den anderen Weizenbieren wird man ja oft gefragt, ob man es mit einer Zitronen- oder Limonenscheibe haben möchte, aber dieses wird typischerweise mit einer Organgenscheibe genossen.

Vor einiger Zeit ist es mir dann passiert, dass ein riesiger, auf antik gemachter Bierwagen an der Ampel neben mir hielt. Als ich genauer hinsah, wurde ich stutzig, denn da stand doch tatsächlich „Achtung“ auf Deutsch darauf geschrieben und zu Hause habe ich das gleich mal gegoogelt.

Hier ging es um eine Biermarke namens „Dragonfly“ mit der Libelle als Markenzeichen und von „Dragonfly“ gibt es eine Mikrobrauerei mit angeschlossenem Pub, ein bisschen weiter außerhalb im Londoner Stadtteil Acton.

Überhaupt findet man immer mehr Mikrobrauereien in London, wobei das Dragonfly Weizenbier mit der Bananen-Nelken-Note eine sehr interessante Aufmachung hat.

Inzwischen habe ich es nun auch schon mal probiert, aber das ist nun doch nicht ganz mein Fall, die Geschmäcker sind eben verschieden. Wer’s mag, bitte – der Fantasie sind offenbar sogar bei der Bierkomposition keine Grenzen gesetzt 🙂

 

Ähnlicher Artikel:

Ye Olde Cheshire Cheese – einer der interessantesten Pubs in London

Ein kleiner Spaziergang auf dem Capital Ring

01/09/2015 By Tina Kommentar verfassen

Ich hatte ja schon häufiger erwähnt, wie erstaunlich grün London ist, und heute habe ich ein kleines Video für euch, das ich ganz bei mir in der Nähe aufgenommen habe.

Dazu gibt es Untertitel auf Englisch und auf Deutsch.

Falls die Untertitel nicht angezeigt werden, kannst du sie aktivieren, indem du unten am Video auf „CC“ klickst.

Wenn sie dann nicht in der gewünschten Sprache erscheinen, einfach auf das Symbol recht daneben klicken und die Einstellung verändern.

Und hier findest du weitere Infos über diesen Wanderweg, der rund um London führt.

 

Wie viele Deutsche sind nötig, um in England eine Glühbirne zu wechseln?

21/08/2015 By Tina Kommentar verfassen

 

So, jetzt habe ich ihn also gestartet, meinen YouTube Channel, und hier ist mein erstes kleines, bescheidenes Video, mit deutschem Ton und englischen und deutschen Untertiteln. Es geht um eine oftmals unerwartete Herausforderung, die Deutsche in England erleben können:

 

 

 

Liebster Award

13/08/2015 By Tina 8 Kommentare

Vielen Dank an Frank vom Blog Finde dich selbst und an Mel von Kistengrün dafür, dass ihr mich beide unabhängig voneinander für „Liebster Award“ nominiert habt!

 

LiebsterAward

Und so funktioniert das mit dem Award:

Blogger stellen sich gegenseitig jeweils 11 Fragen und nominieren wiederum andere Blogger. Das Hauptziel besteht darin, weitere Blogs zu empfehlen und sich untereinander zu vernetzen.

Hier beantworte ich die Fragen von Frank:

1. Was hat dich dazu bewogen, mit dem Bloggen anzufangen?

Ich schreibe schon seit ewigen Zeiten sehr gerne und ausgiebig Tagebuch und Bloggen hat eine gewisse Ähnlichkeit damit, nur dass es öffentlich passiert. Außerdem lebe ich ja in einer Stadt, die für viele ein beliebtes Reiseziel ist – man könnte also fast sagen, ich habe einen Reiseblog, ohne dass ich dafür reisen muss – perfekt für mich 🙂

2. Wie findest du deine Themen für die Artikel?

Indem ich in vor Ort bin und mir hier Anregungen hole.

3. Was ist deine größte Leidenschaft? Wofür brennst du?

Meine größte Leidenschaft ist es, von Leuten mit unterschiedlichem Hintergrund zu lernen, von Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und mit den verschiedensten Lebensarten.

4. Welches ist dein Lieblingslied und warum?

Ein Lieblingslied habe ich nicht, aber eine Lieblingsband, die finnische Symphonic Metal Band Nightwish – da kommt eine Menge Energie mit viel Gefühl zusammen. Unten habe ich einen Link zu einem meiner Lieblings-Songs in diesen Beitrag reinkopiert, das Instrumentalstück „Last of the Wilds“, bei dem der Engländer Troy Donockley eine größere Rolle spielt als sonst. Er spielt nicht nur Flöte, sondern auch die Uillean Pipes, das ist ein irischer Dudelsack, der im Gegensatz zum schottischen einen weicheren Klang hat. Wer mehr von der Band hören möchte, wird auf YouTube fündig. Mir gefällt übrigens auch deren niederländische Sängerin Floor Jansen ausgesprochen gut.

5. Wovor hast du am meisten Angst?

Ich muss zusehen, dass ich immer genug Geld verdiene, um in einer teuren Stadt wie London auch auf die Dauer wohnen zu können. Das ist auch der Grund, warum ich bis jetzt noch nicht so regelmäßig gebloggt habe, wie es mir lieb gewesen wäre, aber das wird sich ändern 🙂

6. Welche Person würdest du gerne mal kennenlernen? (Egal ob tot oder noch am Leben!)

Mark Twain. Der konnte ja sogar Deutsch, hatte Humor, und das Buch Die schreckliche deutsche Sprache ist auch von ihm.

7. Erfüllt dich deine Arbeit?

Es kommt darauf an, was ich gerade mache. Wenn ich zum Beispiel anderen Leuten etwas von dem weitergeben kann, was ich selber im Laufe der Zeit gelernt habe, dann definitiv ja. Übersetzungen habe ich allerdings früher schon mal deutlich lieber gemacht als heute. Die Honorare gehen tendenziell runter, und für die Arbeit steht meistens immer weniger Zeit zur Verfügung, so etwas ist dann natürlich alles andere als erfüllend.

8. Wer oder was inspiriert dich?

Die Stadt, in der ich lebe, und zwar jeden Tag aufs Neue.

9. Wie beendest du deinen Tag?

Das ist sehr unterschiedlich. Wenn ich bis spät abends arbeite, dann eher ruhig, aber wenn ich die Zeit dazu habe, gehe ich auch zum Beispiel mal gerne in einen tollen Pub.

10. Was ist deine Meinung zu sozialen Netzen?

Für mich persönlich hält sich meine Begeisterung darüber bis jetzt noch in Grenzen, vor allem finde ich sie wegen der zwei Sprachen und unterschiedlichen Themen, mit denen ich unterwegs bin, meistens nicht wirklich effektiv. Ich arbeite noch an einer Lösung und könnte mir auf die Dauer einen YouTube Channel mit englischen und deutschen Beiträgen und Untertiteln vorstellen, weil ich früher ja schon viel mit Filmuntertiteln gearbeitet habe.

11. Hast du Angst vor dem Tod?

Eher nicht, obwohl ich natürlich nicht weiß, wie ich mich tatsächlich fühlen werde, wenn es wirklich soweit ist, aber ich habe mittlerweile so viele interessante spirituelle Erlebnisse gehabt, dass ich davon überzeugt bin, dass danach noch etwas Gutes kommt.

 

Und hier sind meine Antworten auf die Fragen von Mel:

1. Warum bloggst du über das Thema, über das du bloggst?

Das liegt deshalb nahe, weil ich schon so lange in London lebe und die Stadt und vieles, was damit zusammenhängt, gut kenne.

2. Verrate drei Tipps für Neulinge auf deinem Gebiet

Park in London

Sommertag an einem der Teiche in Hampstead Heath, London

1. London ist viel grüner, als die meisten ahnen, und es lohnt sich gerade jetzt im Sommer, auch mal weniger offensichtliche Gegenden wie Hampstead Heath zu besuchen.

2. Es gibt ja eine Menge englische Ausdrücke in der deutschen Sprache, aber das heißt nicht, dass sie auch immer dasselbe bedeuten wie im Original, ich denke da vor allem an so absurde Beispiele wie Public Viewing.

3.  Die tollen historischen Pubs in London sind schon etwas ganz Besonderes. Hier schreibe ich über einen ganz speziellen.

3. Welchen Blogpost sollte jeder gelesen haben?

Gute Ausländer – schlechte Ausländer.

4. Was machst du, wenn du nicht bloggst?

Im Moment verbringe ich viel Zeit damit, für neue Projekte zu recherchieren und sie umzusetzen, und wenn ich die Zeit dazu habe und es nicht gerade regnet, zieht es mich raus in die Natur vor meiner Haustür.

5. Bist du ein Planer oder eher der spontane Typ?

Hm, ich würde mal sagen, das ist unterschiedlich. Vor neuen Vorhaben plane ich schon ausgiebig, was ich wie machen will, aber dann wird es im Detail auch schon mal spontan, weil sich manches anders entpuppt als gedacht.

6. Grün oder Blau?

Blau war mal meine Lieblingsfarbe, das hat sich allerdings geändert, mittlerweile liebe ich es bunt und mag auch Grün sehr, vor allem deshalb, weil ich naturliebend bin.

7. Was ist deine Lieblingspflanze?

Ich liebe Erdbeeren.

8. Was machst du, wenn es regnet?

Wenn ich nicht gerade arbeite, halte ich mich gerne an den verschiedensten Orten in London auf, daran besteht hier ja kein Mangel und die Mischung macht’s.

9. Beschreibe den Ausblick von deinem Lieblingsplatz.

Oben auf dem Hügel von „Partliament Hill“ in Hampstead Heath mit Blick auf die Stadt.

10. Denkst du an Bremen, fällt dir das spontan ein:

Auf dem Bremer Flughafen lande ich meistens, wenn ich Deutschland besuche, und ich würde gerne mal wieder an der Weser in der Sonne sitzen!

11. (D)Ein Traum

Eine eigene Wohnung in London zu besitzen.

 

So, das war’s von mir, ich selber nominiere:

Anna von weltkehrt für ihren großen Mut, über ihre psychische Erkrankung zu schreiben und

Renate von Tanz ins Vergessen für ihren tollen emotionalen Ansatz auf ihrem Alzheimerblog.

 

Und meine Fragen sind:

1. Warum bloggst du?

 2. Was gefällt dir am besten am Bloggen?

 3. Was ist deine größte Leidenschaft?

 4. Was ist deine größte Stärke?

 5. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, was würdest du dann am liebsten tun?

 6. Wo möchtest du am liebsten leben?

 7. Warum?

 8. Wohin möchtest du am liebsten mal reisen?

 9. Warum?

 10. Was ist das Beste, das dir jemals passiert ist?

 11. Gibt es etwas, das du deinen Leserinnen und Lesern sonst noch gerne sagen möchtest?

 

Und hier sind noch mal die Richtlinien für die Teilnahme:

  1. Danke der Person, die dich für den Liebsten Award nominiert hat und verlinke den Blog dieser Person in deinem Beitrag.
  2. Beantworte die 11 Fragen, die dir der Blogger, der dich nominiert hat, stellt.
  3. Nominiere weitere Blogger für den Liebsten Award. Es gibt im Netz unterschiedliche Meinungen dazu, wie viele weitere Blogger nominiert werden sollten. Ich bin dafür, das total offen zu lassen, denn es soll ja nicht ausarten wie bei Kettenbriefen, wo es irgendwann stressig wird, überhaupt neue Leute zu finden, deshalb habe ich hier erst mal nur zwei Bloggerinnen nominiert, ich hatte noch mehr gefragt, die sich allerdings bisher noch nicht gemeldet haben und die ich ggf. noch nachnominiere. Ich bin übrigens nicht böse, wenn sich jemand nicht beteiligen möchte.
  4. Stelle eine neue Liste mit 11 Fragen für deine nominierten Blogger zusammen.
  5. Schreibe diese Regeln in deinen Artikel zum Liebster Award, damit die Nominierten wissen, was sie tun müssen.
  6. Informiere deine nominierten Blogger über die Nominierung und deinen Artikel.

 

Glückssuche: von 9 bis 5 arbeiten oder den Job kündigen und ab in die Welt?

24/07/2015 By Tina 5 Kommentare

Tanja Starck von www.reiseaufnahmen.de hat zur Blogparade zum Thema Glückssuche mit der Frage aufgerufen, ob es uns als digitale Nomaden rauszieht in die Welt, und hier schreibe ich über meine Sicht der Dinge.

 

Auch freiberufliche, digitale Arbeit ist nicht immer Gold

Bei mir ist es ja schon 14 Jahre her, dass ich meinen Job in Deutschland gekündigt habe. Ich bin zwar keine digitale Nomadin geworden, arbeite aber seitdem freiberuflich in meiner Wahlheimat London.

Unterm Strich liebe ich das, was ich tue, aber es gab auch schon Situationen, die mir ein bisschen wie ein Hamsterrad vorkamen. Zum Beispiel habe ich viele Jahre lang ausschließlich als freiberufliche Übersetzerin von Filmuntertiteln gearbeitet, was einerseits interessant war, aber ich habe auch so manche Spät- und Nachtschicht eingelegt, weil zeitweise extrem viel zu tun war und dann auch wieder gar nicht. So etwas vermeide ich heutzutage, soweit es geht. Ich konnte damals auch nicht einfach Aufträge ablehnen – schließlich musste ich wie die meisten Leute auch Geld verdienen. Das Ganze spitzte sich dann zu, als in der gesamten Branche die Honorare immer weiter gesenkt wurden, weil man für diese Art von Arbeit irgendwann nicht mehr in einer teuren Stadt wie London leben musste – ein Internet-Zugang genügte. Damals wäre es in der Tat praktisch gewesen, in ein Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten zu ziehen oder eben als digitale Nomadin in Ländern unterwegs zu sein, wo man günstig lebt.

Ich liebe allerdings London zu sehr, um hier wegzugehen. Außerdem weiß ich, wie schnell sich die Dinge ändern können und würde mich nicht mehr nur auf eine Art von Arbeit verlassen. Stattdessen mache ich unterschiedliche Dinge, u.a. Deutsch unterrichten und verschiedene Formate übersetzen, damit nicht alles auf einmal wegfällt, wenn es irgendwo nicht mehr so gut läuft.

Außerdem ist es mir inzwischen wichtig, eigene Projekte mit noch mehr Freiheit zu haben, die einem keiner nehmen kann, dazu zählt auch dieser Blog, der mir großen Spaß macht. Dabei sagt einem aber auch niemand mehr, wann etwas fertig zu sein hat. Um etwas gebacken zu kriegen, muss ich mir selber Fristen setzen, und das ist mir bisher oft schwer gefallen. Aber ich arbeite daran, und ich glaube, ich habe jetzt eine Lösung gefunden. Für diesen Beitrag habe ich mich zum Beispiel mit einer Freundin, die in einer ähnlichen Situation ist, heute noch zum Skypen verabredet. Wir wollen uns gegenseitig davon berichten, was wir geschafft haben, und wie man sieht, habe ich immerhin diesen Artikel geschrieben …

Menschen aus aller Welt zu treffen ist mir wichtiger als Reisen

internationale BegegnungIch finde, bei der Frage, wie wir leben und arbeiten sollten, kann es keine Patentrezepte geben, die Entscheidung müssen wir selber treffen, je nachdem, welche Bedürfnisse wir haben, mit wie viel Sicherheit und wie viel Freiheit wir uns am wohlsten fühlen und wie das alles dann genau aussehen soll.

Wenn ich überhaupt als digitale Nomadin leben wollen würde, dann deshalb, um Menschen aus aller Welt kennenzulernen, immer wieder neue Länder zu sehen, ist mir nicht wichtig. Ich verreise heutzutage sogar weniger als von Deutschland aus. Leute aus allen Ecken der Welt treffe ich in London sowieso ständig, es ist immer wieder spannend, und das ist mir persönlich am wichtigsten – warum sollte ich also woanders sein wollen? Es gibt ja auch Leute, die viel reisen, und dabei in All-inclusive-Ghettos selten wirklich einschneidenden neuen Erfahrungen machen. Bei so etwas würde ich mich garantiert wahnsinnig langweilen.

Mir gefällt übrigens auch meine Homebase am Ort der Wahl zum Arbeiten und Leben.

Freiberuflich arbeite ich ja eh schon seit vielen Jahren und werde das weiter tun, allerdings ist es mein Ziel, dabei immer mehr Selbstbestimmung zu haben, so, wie es jetzt schon teilweise der Fall ist, und damit meine ich, wie schon gesagt, nicht die Ortsunabhängigkeit. Ich bin optimistisch, dass mir das in Zukunft noch besser gelingen wird 🙂

 

Ähnlicher Artikel: Leben in London – immer wieder Abenteuer

 

 

 

 

 

Englische Teekultur

23/06/2015 By Tina Kommentar verfassen

Tee trinken im Alltag

Tee trinken hat ja in England Tradition, und da stellen sich viele bestimmt Teegenuss aus edlen Tassen zu festgelegten Tageszeiten vor. Was ich hier in London erlebe, sieht allerdings meistens ganz anders aus.

Tee wird von morgens bis abends getrunken, und das meistens aus großen Porzellanbechern. Loser Tee ist die Ausnahme, stattdessen sind Teebeutel beliebt. Die finde ich allerdings schöner als in Deutschland. Hier sind sie in der Regel rund oder dreieckig und überwiegend ohne Faden.

Wenn man irgendwo Tee trinken geht, wird auch meistens gleich Milch reingegeben, wer die nicht will, sollte das lieber vorher sagen. Es gibt keine Dosenmilch, sondern ganz normale, und ich muss gestehen, dass mir die auch eh besser schmeckt. Schwarzen Tee mit Zitrone habe ich hier übrigens noch nie erlebt.

Cream Tea

Eine ganz besondere Spezialität ist der Cream Tea. Anfangs hatte ich eine ganz falsche Vorstellung davon, was das eigentlich ist. Ein Teil meiner Verwandten stammt aus Ostfriesland, und da gibt man ja Sahne in den Tee rein. Als ich davon hier in London erzählt habe, waren einige Leute total erstaunt.

Sahne im Tee, das kann man tatsächlich trinken? Ja, kann man, und nicht nur das, es kommen auch noch Kluntjes, also dicke Kandisstücke rein. Aber ich schweife ab, zurück zum englischen Cream Tea …

Englische Teekultur

Selbst gemachte Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade

Die Sahne gehört in England nicht in den Tee, sondern auf die sogenannten Scones, ein typisches Teegebäck.

Und es wird fast nie Schlagsahne draufgegeben, sondern Clotted Cream. Die ist vor allem in Devon und Cornwall sehr verbreitet. Sie hat eine Konsistenz, die in etwa zwischen Butter und Schlagsahne liegt, und ich finde sie richtig lecker.

In Deutschland ist sie, soweit ich weiß, nicht leicht zu bekommen. Beim Cream Tea kommt dann auch noch traditionell Erdbeerkonfitüre auf die Clotted Cream.

Ich habe neulich mal selber Scones gebacken und dazu dieses Rezept verwendet, das mir deshalb gefällt, weil weniger Zucker reinkommt als bei den meisten anderen. Statt Natron habe ich entsprechend mehr Backpulver genommen und statt Schlagsahne Clotted Cream. Es hat mir super geschmeckt.

Teeladen London

Twinings Teegeschäft, 216 Strand, London

Edler Teeladen

Wer gerne mal ein besonderes Tee-Ambiente möchte, ist im Twinings Teeladen richtig.

Hier auf dem Bild sieht man schon am Eingang, dass es kein gewöhnliches Geschäft ist, und auch drinnen wird man nicht enttäuscht, denn die Einrichtung ist interessant, und es gibt sogar ein Mini-Teemuseum.

Der Laden ist mehr als 300 Jahre alt, und als er neu eröffnet wurde, dominierten die Kaffeehäuser, in denen auch Tee getrunken werden konnte, der war allerdings hoch besteuert und wurde deshalb nur von Reichen genossen, bevor er allgemein populär wurde.

In diesen Häusern waren Frauen anfangs nicht zugelassen. Hier gingen die Männer hin, um sich den neuesten Klatsch zu erzählen und Geschäfte zu machen. Ab Ende des 19. Jahrhunderts gab es dann auch einige Orte, wo Frauen hingehen durften, und das waren vor allem erst mal die Teeräume.

Bei Twinings geht man davon aus, dass dieser Londoner Laden der erste überhaupt war, in dem Teeblätter zusammen mit Kaffeebohnen erhältlich waren.

Hier kann man jetzt immer noch besondere Teeproben erleben, wenn man vorher als Kleingruppe bucht. Mehr Infos gibt es auf der Website.

Heutzutage vor allem internationale Kaffeeketten

Obwohl die Leute heute in London nach wie vor viel Tee trinken, sieht man kaum Teehäuser und auch Cream Tea gibt es hier nicht an jeder Ecke. Über diesen Link findet ihr Tipps für stilechtes Teetrinken in London.

Im Stadtbild dominieren wie überall auf der Welt die internationalen Kaffeeketten. Tee gibt es da zwar auch, der wird allerdings meistens langweilig serviert und spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Ich hätte nichts dagegen, wenn wieder mehr Teehäuser aufmachen würden, und noch toller fände ich es, wenn es neben den Teehäusern mit High-Society-Ambiente mehr solche mit einer Atmosphäre geben würde, in denen sich auch das einfache Volk im Alltag zu Hause fühlen kann.

 

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