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Ausstellung „Fallen Woman“ im Foundling Museum mit Parallelen zum Terror in der Welt

23/11/2015 By Tina Kommentar verfassen

Die Frauen, über die ich hier schreibe, verbindet vor allem eins: die Angst vor Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Oft ging es um Leben oder Tod – bei manchen selbst heute noch

 

Ursprünge des Museums und Ausstellung

Das Foundling Museum (=Findlingsmuseum) gehört zu den weniger bekannten Museen in London, und ich habe mir da neulich nicht nur das Museum selbst, sondern auch die aktuellen Ausstellung „Fallen Woman“ (=gefallene Frau) angesehen.

Das Haus hieß im viktorianischen Zeitalter „Foundling Hospital“ und dort wurden Kinder aufgenommen, die aus nichtehelichen Beziehungen stammten. Obwohl solche Geburten eigentlich nicht sein durften, waren sie natürlich trotzdem keine Seltenheit, was dann allerdings für die Mütter schlimm enden konnte, wenn sie es nicht schafften, ihre Kinder zu verheimlichen. Bei der Ausstellung, die noch bis zum 3. Januar 2016 zu sehen ist, gibt es zusätzlich zu den sonstigen Exponaten weitere Gemälde, handschriftliche Originalbriefe und eine Audio-Installation, aber selbst ohne die Ausstellung lohnt sich der Besuch.

Aufnahmekriterien für die Kinder

Wenn eine Frau außerhalb der Ehe schwanger wurde, konnte das in der viktorianischen Zeit katastrophale Folgen für sie haben, falls der Mann sie nicht heiraten wollte, weil er schon verheiratet war oder „eine bessere Partie“ in Aussicht hatte. Übrigens gab es damals natürlich auch jede Menge Prostituierte. Ihre Kinder hatten allerdings keine Chance, im Findlingshospital aufgenommen zu werden.

Um zu „fallen“ mussten die Frauen nämlich zunächst mal überhaupt eine achtbare Stellung in der Gesellschaft haben. Aber auch dann waren sie als Erstes gezwungen, die Aufnahme unehelicher Kinder im Findlingshospital zu beantragen und zu begründen. Zuerst mussten die Frauen einen schriftlichen Aufnahmeantrag stellen und wenn der durchging, folgte die persönliche Rechtfertigung vor einer rein männlichen Auswahlkommission. Viele Aufnahmegesuche wurden abgelehnt.

Die Weigerung des Mannes, die Frau zu heiraten, war übrigens eine gute Begründung dafür, dass ein Kindes im Foundling Hospital akzeptiert wurde. Wenn das Kind dagegen aus einer Vergewaltigung stammte oder die Frau den Mann aus einem anderen Grund nicht heiraten wollte, wurde das nicht anerkannt. Bei Vergewaltigungen ging man meistens sowieso davon aus, dass die Frau den Mann ja wohl irgendwie verführt haben musste. Im Foundling Museum wird deutlich, dass die Schwangeren in dieser Hinsicht wahrscheinlich häufig gelogen haben, um dem gesellschaftlichen Absturz zu entgehen.

Prominente Förderer

Bei meinem Besuch im Museum war ich überrascht über die großzügige Einrichtung mit den edlen Möbeln und die wertvollen Gemälde an der Wand. Ich hatte mir das Ganze eher spartanisch vorgestellt. Dank einiger berühmter Unterstützer, wie zum Beispiel Georg Friedrich Händel oder Charles Dickens, war die finanzielle Lage des Hauses wohl gar nicht schlecht. Zumindest von Dickens ist ja auch bekannt, dass er im Laufe seines Lebens neben seiner Ehefrau eine ganze Reihe von Geliebten hatte. Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass es sicher mindestens ein eigenes uneheliches Kind von ihm im Foundling Hospital gab, zumal Verhütung ja damals viel schwieriger war als heute.

Interessant fand ich in dem Museum dann auch noch, wie das Leben der „Findlinge“ weiterging. Da heißt es, dass die Mädchen oft als Hausmädchen vermittelt wurden und die Jungs bekamen eine Lehrstelle, was durchaus positiv für sie war, denn so endeten sie nicht, wie viele andere, in der Gosse.

Aktuelle Parallelen und Suizid

Man braucht übrigens gar nicht bis ins viktorianische Zeitalter zurückzugehen, um auf das Prinzip der „gefallenen Frau“ zu stoßen. Dazu möchte ich ein Beispiel aus meiner eigenen Familie erzählen: Ich war überrascht, als ich davon erfuhr, dass eine meiner Großtanten einen verschwiegenen unehelichen Sohn hatte, der gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben wurde. Irgendwann hat dieser adoptierte Sohn dann als Erwachsener versucht, Kontakt zu seiner Ursprungsfamilie aufzunehmen. Seine leibliche Mutter wollte das aber nicht. Diese Geschichte hat allerdings doch noch ein kleines Happyend, denn die Halbschwestern aus der späteren Ehe haben das Kind nun als Bruder akzeptiert. Nach dem Tod der Mutter wird er jetzt auch immer zu Familienfeiern eingeladen.

Ertrunken aufgefunden (Found Drowned) von G F Watts

Eins der Gemälde im Foundling Hospital: „Found Drowned“ (=Ertrunken aufgefunden) von GF Watts, © Watts Gallery

Aber zurück zum Foundling Museum: Hier findet man Angaben dazu, dass manche schwangere Frauen sich entschlossen, Selbstmord zu begehen, um die „Schande“ für sich und andere zu vermeiden. Und andere wurden erwiesenermaßen unter Druck gesetzt, sich das Leben zu nehmen. Eine bevorzugte Art des Suizids war damals das Ertrinken, und im Foundling Museum hängen zum Beispiel Gemälde, auf denen sich Frauen von Brücken stürzen.

Beim Thema Selbstmord möchte ich nun auf die aktuellen Weltlage zu sprechen kommen: In Paris gab es ja letztens Terroranschläge, darunter auch Selbstmordattentate. Wenn es nach der Ideologie der Attentäter geht, sollen Männer dafür als Märtyrer mit Jungfrauen im Himmel belohnt werden, aber auf Frauen, die Attentate verüben, warten keine jungfräulichen Männer, um sie zu beglücken. Ich habe mich vor einiger Zeit schon dafür interessiert, warum es trotzdem immer mehr weibliche Selbstmordattentäter gibt und dabei unter anderem folgendes Motiv gefunden: Manche von ihnen galten in ihrer Umgebung als gefallene Frauen, zum Beispiel wegen ähnlicher Probleme wie sie die Frauen hatten, über die ich hier geschrieben habe oder einfach wegen sexueller Aktivitäten, die ihre Umgebung zu freizügig fand und man soll ihnen versprochen haben, durch das Selbstmordattentat ihre Ehre wiederherzustellen …

 

Der 11.11. hat in Großbritannien eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland

11/11/2015 By Tina Kommentar verfassen

Am 11.11. um 11.11 Uhr gibt es ja in Deutschland immer ein großes Trara, und los geht es mit der neuen Karnevalssaison. Wer allerdings denkt, dass hier in London etwas Ähnliches passiert, wird sich wundern oder womöglich schockiert sein, denn der Kontrast ist sehr groß und man könnte ihn sogar makaber nennen.

Um 11 Uhr gibt es in London und anderswo am 11.11. traditionell ein zweiminütiges Schweigen. Man denkt dann an die Soldaten, die in Kriegen umgekommen sind und die Tradition reicht bis zum 1. Weltkrieg zurück.

Am „Remembrance“ oder „Armistice“ Sunday“, also am Sonntag, der dem 11. November am nächsten ist, finden außerdem Feierlichkeiten im ganzen Land und vor allem auch in Commonwealth-Ländern statt.

Das Symbol für diese Erinnerungen sind Mohnblumen zum Anstecken, die um diese Jahreszeit verkauft werden und der Erlös geht an Kriegsveteranen oder ihre überlebenden Angehörigen.

Hintergründe

poppy-50590_640Inspiriert wurden die Tradition mit den Mohnblumen von dem Kriegsgedicht „In Flanders Fields“ (Auf Flanders Feldern), eines der bekanntesten englischsprachigen Gedichte über den Ersten Weltkrieg.

Der kanadische Lieutenant John Mc Grae, der u. a. auch Schriftsteller war, erinnert damit an einen gefallenen Freund und Soldaten.

Der rot blühende Klatschmohn ist ein Symbol für das vergossene Blut, aber auch gleichzeitig für Hoffnung, Mohnsamen ist nämlich sehr keimfähig und Mohnblumen wachsen auch unter widrigen Umständen; die Böden der Kriegsfelder waren ja damals vom deutschen Chlorgas zerstört.

Die Tradition heute

Von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und von denen, die im Fernsehen auftreten, wird in Großbritannien traditionell erwartet, dass Sie die Poppies tragen.

Allerdings gibt es inzwischen auch von manchen Seiten Kritik, weil man das Ganze auch als Glorifizierung und Rechtfertigung der heutigen Kriege verstehen könnte.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich selber immer schon gemischte Gefühle bei den Poppys hatte und mittlerweile habe ich sogar den Eindruck, dass sie von weniger Leuten in der Öffentlichkeit getragen werden als noch vor einigen Jahren.

Man kann Großbritannien sicher als ein Land bezeichnen, in dem Traditionen generell wichtiger sind als in Deutschland und dieses Land gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den „Guten“, während von Deutschland das Schlimmste ausging, was jemals in der Geschichte der Menschheit passiert ist, von daher fällt es mir wohl auch schwer, überhaupt etwas Positives an Kriegen zu sehen – an welchen Kriegen auch immer.

 

Ähnliche Artikel:

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Die Londoner Mordkommission aus der Sicht einer Insiderin

 

Dinosaurier im Crystal Palace Park sind jetzt „schützenswertes Kulturerbe“

03/11/2015 By Tina 2 Kommentare

 

Dinosaurier aus Beton als Kulturerbe

Der Ichthyosaurus im Crystal Palace Park

Die Saurierstatuen im Crystal Palace Park können einem auf den ersten Blick schon etwas seltsam vorkommen, weil manches inzwischen nicht mehr modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Aber sie wurden vor Kurzem als schützenswertes Kulturerbe eingestuft.

Als „schützenswert“ gelten die Tierchen deshalb, weil sie einen interessanten Beitrag zur Geschichte leisten, aber langsam verfallen und ein bisschen Restaurierung gebrauchen könnten. Vielleicht erhalten sie dadurch nun tatsächlich etwas mehr Aufmerksamkeit als bisher.

 

Ein Besuch vor Ort

Ich habe mich inzwischen noch mal auf den Weg nach Süd-London gemacht, um sie mir zum zweiten Mal aus nächster Nähe anzusehen. Dabei habe ich festgestellt, dass es mittlerweile einen „Audio-Trail“ gibt, das heißt an jeder „Station“ mit ein oder mehrereren dieser Monumente kann man sich über Kopfhörer einen Audio-Beitrag zum Thema anhören.

Wer’s mag, für den gibt es diese Audios sogar im Internet. Mir persönlich gefällt allerdings ein Buch über die Saurier sogar noch besser, und erstaunlicherweise gibt es das bislang nicht auf Englisch, aber auf Deutsch.

Aktuelles Buch zum Thema

Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, „Die letzten ihrer Art“ (von Spiegel-Online Redakteur Frank Patalong) als Leseexemplar zu erhalten. Dabei habe ich einiges über die Geschichte dieser Denkmäler gelernt, aber nicht nur das: Der Autor hat sich die Mühe gemacht, für jeden einzelnen Dinosaurier herauszufinden, welche Details noch aktuell sind und welche nicht – einiges ist nämlich heutzutage überholt. Als die Monumente in der viktorianischen Zeit zum ersten Mal aufgestellt wurden, wusste man vieles von dem noch nicht, was man heute weiß.

Alles begann übrigens mit der Weltausstellung im Hyde Park im Jahr 1851. Dort wurde der „Kristallpalast“, also der „Crystal Palace“, ursprünglich errichtet, bevor er noch größer in Süd-London wieder neu aufgebaut wurde. Er galt als erste Glas-Stahl-Kontruktion überhaupt. Dazu kamen dann die Dinosaurierstatuen in Originalgröße. Der Crystal Palace war ein „Palast für die Massen“, bei dem es vor allem um Bildung ging. Zur damaligen Zeit gab es einen Einschnitt in der Geschichte – Religion verlor an Bedeutung und Wissenschaft wurde immer wichtiger.

Die Saurier waren weltweit der letzte Schrei und lösten den ersten Dino-Boom aller Zeiten aus. Und genau genommen stellen die meisten von ihnen gar nicht wirklich Saurier dar, sondern prähistorische Tiere der verschiedensten Art, unter ihnen auch Amphibien und Meeresechsen. Den Palast selbst gibt es übrigens inzwischen nicht mehr, er brannte 1936 nach einer Explosion ab, aber der nach ihm benannte Park mit den Dinosauriern existiert noch.

Wer sich für das Thema interessiert, dem kann ich „Die ersten ihrer Art“ empfehlen, denn hier gibt es neben einem guten Überblick wie erwähnt auch detaillierte Einzelheiten über die Statuen. Und wer weiß – vielleicht wird es ja in Zukunft von dem Buch, nachdem die Saurier nun zum Kulturerbe erklärt wurden, auch eine Übersetzung ins Englische geben.

Hot Toddy

19/10/2015 By Tina Kommentar verfassen

Die australische Variante

Über das Thema „Hot Toddy“ hatte ich hier in London letztens zwei verschiedene Gespräche mit Australiern, die sich übrigens nicht kennen – der eine kommt aus Ost- und der andere aus West-Australien. Beide waren der Meinung, dass ein „Hot Toddy“ ein „heißer Feger“ ist, egal, ob Mann oder Frau. Das war mir neu. Die beiden Jungs kannten allerdings die britische Version nicht. Für die ist es in Australien eh meistens zu warm …

Hot Toddy der ganz anderen Art

Ich habe den Hot Toddy hier in England als alkoholisches Heißgetränk kennen gelernt. Die Grundbestandteile sind Whiskey, Zucker und heißes Wasser. Es gibt auch noch Abwandlungen mit anderen hochprozentigen Getränken wie Rum oder Brandy. Außerdem kommen gelegentlich Zimtstangen, Zitronenscheiben und diverse andere Dinge rein. Manchmal wird das heiße Wasser auch durch Tee ersetzt.

Die Ursprünge

tea-hot toddyZu den Ursprüngen des Getränks habe ich unterschiedliche Angaben gefunden. Einmal heißt es, das es auf die Wasserquelle Tod’s Well bei Edinburgh zurückzuführen ist. Dann wieder soll er von den Westindischen Inseln nach Großbritannien gekommen sein – die letzte Variante ist am wahrscheinlichsten. Wer sich für weitere Hintergründe interessiert und Englisch beherrscht, kann bei Wonderland Kitchen weiterlesen.

Natürlich werden solche Getränke, zu denen ja auch der norddeutsche Grog zählt, gerne als willkommener Anlass genommen, sich mal wieder so richtig einen hinter die Binde zu kippen, wenn man erkältet ist – das ist bei mir im Moment gerade der Fall – aber auch wenn es erst mal verlockend klingt: Langfristig ist das dann ja wohl doch nicht so heilsam, und außerdem muss ich heute noch Leistung bringen.

Nachtrag:

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die beiden Australier nicht „Hot Toddy“, sondern „Hot Totty“ meinten, aber das Getränk war ihnen trotzdem unbekannt 😉

 

Neben- oder hauptberuflich selbständig machen? Blogparade von „Selbständig im Netz“

30/09/2015 By Tina 1 Kommentar

Hier kommt mein Beitrag zur Blogparade von Peer und Susann („Selbständig im Netz“): Neben- oder hauptberuflich selbständig machen? Unten beantworte ich die Fragen, die sie auf ihrem Blog stellen.

 

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Jedes Jahr am 30. September ist Internationaler Übersetzertag

Womit willst oder hast du dich neben- oder hauptberuflich selbständig gemacht?

Ich habe mich vor vielen Jahren als literarische Übersetzerin nebenberuflich selbständig gemacht und damals hatte ich noch einen festen Teilzeitjob als Verwaltungsangestellte. Seit meinem Umzug nach England arbeite ich in Vollzeit freiberuflich, hier gibt es deutlich weniger Teilzeitstellen und ich hätte es auch extrem schwierig gefunden, neben einer Vollzeitarbeit und den meist langen Anfahrtswegen nebenberuflich noch etwas anderes auf die Beine zu stellen.

Mittlerweile bin ich nicht mehr in erster Linie Literaturübersetzerin, sondern u.a. feste Freie als Lehrerin für eine nette kleine deutsche Sprachschule, außerdem übersetze ich viele Formate, eine Zeit lang waren das vor allem Filmuntertitel, und als Redakteurin und Journalistin habe ich auch schon gearbeitet.

Im letzten Jahr bin ich dann langsam damit angefangen, diesen Blog über London und einen anderen auf Englisch über internationales Self-Publishing zu starten.

Warum hast du dich neben- oder hauptberuflich selbständig gemacht?

Ich wollte damals unbedingt Bücher übersetzen, es hätte nicht unbedingt selbständig sein müssen, aber es ist schwierig genug, überhaupt freiberuflich für Verlage übersetzen zu dürfen, Angestellte kenne ich auf diesem Gebiet keine.

Jetzt arbeite ich schon seit mittlerweile 14 Jahren in Vollzeit selbständig und sehe inzwischen vor allem die Vorteile, nämlich die größere Freiheit, Flexibilität und Vielfalt in der Arbeit.

Hast du deinen Arbeitgeber informiert?

Ja, und wegen der Teilzeittätigkeit war das damals auch kein Problem, ich war ja mit dem anderen Job nicht voll ausgelastet, von daher musste mein Chef nicht befürchten, dass die Arbeit für ihn darunter leidet.

Wie schaffst du den Balance-Akt zwischen Job, Familie und Gründung?

Als ich mit dem Übersetzen angefangen habe, war ich noch mit einem Mann verheiratet, der sich wohl offenbar doch vor allem eine gute Hausfrau gewünscht hatte – und dann ist unsere Beziehung nicht nur deshalb, aber sicher auch aus diesem Grund in die Brüche gegangen, er fand es anscheinend gar nicht schlecht, dass ich anfangs nach dem Studium nur einen Teilzeitjob gefunden hatte. Durch meine Übersetzungsarbeit war ich dann aber nicht mehr so flexibel und konnte und wollte meine Prioritäten nicht mehr ständig seinen unterordnen. Im Nachhinein kann ich sagen, das war damals keine leichte Zeit, aber ich habe dadurch begriffen, was ich wirklich will.

Inzwischen kommt für mich nur noch eine Beziehung auf Augenhöhe in Frage, ohne traditionelle Rollenmuster, und mir ist wichtig, nicht nur die Haus- sondern auch die Erwerbsarbeit zu teilen. Irgendwann war ich mal überrascht, als ich erfahren habe, dass auch Männer die alten Rollenerwartungen nicht immer toll finden – ich weiß jetzt, dass nicht jeder scharf auf den Druck ist, unter dem Allein- oder Hauptverdiener oft stehen.

Welche positiven und negativen Erfahrungen hast du gemacht?

Literaturübersetzen habe ich immer gerne gemacht, aber leider wird es schlecht bezahlt, und ich wusste, dass ich davon in einer teuren Stadt wie London auf die Dauer nicht leben kann. Deshalb musste ich andere Wege finden. Viele Jahre lang habe ich dann Filmuntertitel übersetzt, bis auch da die Honorare runtergingen – wer das nicht mitmachen wollte, musste sich etwas anderes suchen.

Es sieht so aus, als ob ich mich immer wieder neu erfinden muss. Das Lernen hört ja heute eh für niemanden auf, aber ich glaube, bei mir ist es besonders extrem. Ich habe mich schon so an die ständigen Veränderungen in meinem Leben gewöhnt, dass ich das Gefühl habe, ich brauche die jetzt beinahe 😉

Was waren oder sind deine größten Herausforderungen?

Ich arbeite mit Sprache, und das ist traditionell ein Bereich, in dem vor allem Frauen arbeiten, viele von ihnen von zu Hause aus. Sie sind oft quasi nur „Dazuverdienerinnen“ und ihr Mann bringt das meiste Geld nach Hause, was bedeutet, dass die Honorare in der Regel niedrig sind – ich dagegen muss und will meinen Lebensunterhalt in einer teuren Stadt wie London alleine verdienen.

Aber Herausforderungen sind dazu da, um daran zu wachsen, und ich habe bisher immer wieder neue Ideen gehabt, wie es nach einer Flaute weitergehen sollte.

Und hier sind meine Tipps für zukünftige nebenberufliche oder Vollzeit-Selbständige:

  1. Überlege dir, für was du brennst, wo deine Leidenschaft liegt, damit du auch Durststrecken durchältst.
  2. Ich würde mich erst mal nebenberuflich selbständig zu machen, wenn das möglich ist, um herauszufinden, ob dir das, was du dir vorgestellt hast, tatsächlich liegt und der Arbeitsalltag dann wirklich so aussieht, wie du ihn dir vorgestellt hast. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du das auf die Dauer hauptberuflich machen willst.
  3. Ich würde mir auch möglichst Zeit bei der Entscheidung lassen, worauf es letztlich genau hinauslaufen soll, am Anfang kann man noch nicht immer so genau abschätzen, wie man sich langfristig damit fühlt und inwieweit es finanziell läuft.
  4. Miss dich nicht an anderen und an dem, was deine Umwelt „normal“ findet. Es ist dein Leben!
  5. Wenn du selber genau weißt, was du willst, würde ich auch mit einem Partner oder einer Partnerin so bald es geht besprechen, wie du dir dein Leben vorstellst. Je eher, desto besser, vielleicht bleibt dir dann erspart, was mir passiert ist, nämlich den Falschen zu heiraten. Heute sind die Rollen eben nicht mehr so klar definiert, wie das früher mal der Fall war …
  6. Erlaube dir, nicht perfekt zu sein, das ist sowieso niemand, schon gar nicht am Anfang. Und wer mal so richtig auf die Nase fällt und es schafft, dann wieder aufzustehen, der wird immer stärker. Es heißt ja, dass alle erfolgreichen Leute mal so richtig baden gegangen sind – manche behaupten, dass es für großen Erfolg sogar unbedingt notwendig ist, so etwas mal erlebt zu haben und ich glaube das auch. Die Nasa hält Versagen übrigens für besonders wichtig, um innovativ zu sein, und bei denen gibt es für ihre Angestellten sogar einen Preis für Misserfolge.
  7. Arbeite nicht ununterbrochen, sondern gönn dir Pausen, sonst hast du irgendwann keine Kraft mehr zum Weitermachen, und sei generell nett zu dir. Ich denke, die meisten von uns haben schon in der Schule gelernt, vor allem unter Druck zu arbeiten, aber ständiger Druck macht einen auf die Dauer kaputt.
  8. Vernetze dich mit anderen  – wer nicht immer alleine kämpft, muss sich nicht alles einsam erarbeiten und kann sich gegenseitig hochziehen, wenn es mal hakt. Ich verabrede mich zum Beispiel inzwischen regelmäßig mit einer Freundin, die auch bloggt, zum Skypen oder im Café und dann erzählen wir uns, was wir geschafft haben und was wir bis zum nächsten Gespräch vorhaben. Ich hätte nie gedacht, dass das einen so großen Unterschied machen würde! Auch im Internet, übers Bloggen und Kommentieren und über Social Media kann man sich natürlich vernetzen, aber ich würde mich deshalb trotzdem noch mit Leuten in ähnlicher Situation ab und zu persönlich treffen und auch entsprechende Veranstaltungen besuchen. Der direkte Kontakt ist doch noch mal was anderes als eine rein virtuelle Verbindung.
  9. Ich bin davon überzeugt, dass die selbständige Arbeit von Solopreneuren Zukunft hat. Unsere Welt verändert sich schließlich immer schneller und ich glaube, dass Leute, die für sich allein oder mit einem Mini-Team selbständig arbeiten, besser auf zukünftige Veränderungen reagieren können, weil sie flexibler sind, wenn sie keine große Firma im Nacken haben, die sich nur schwerfällig bewegt. Das heißt aber nicht, dass man dabei immer Einzelkämpfer sein muss: Wir können uns ja für bestimmte Projekte mit anderen zusammenschließen.

Und hier noch ein paar Worte zum Schluss:

Heute, am 30. September, ist internationaler Übersetzertag. Dadurch soll einmal im Jahr eine sonst eher unsichtbare Branche etwas sichtbarer gemacht werden. Ich habe auch auf meinem englischen Blog etwas dazu geschrieben. Wer Englisch lesen kann und sich für das Thema interessiert, kann da gerne mal vorbeigucken.

Blogger veröffentlichen ja oft E-Books – wieso sollte das nicht auch international möglich sein? Aus dem Englischen werden jede Menge Bücher ins Deutsche und in andere Sprachen übersetzt, aber bisher leider nur wenige umgekehrt, aber ich sehe Wege, wie sich das ändern kann, dazu gibt es auch einen Artikel auf meinem englischen Blog.

Badezimmer ohne Steckdose

20/09/2015 By Tina Kommentar verfassen

Bei uns ist Nassrasur angesagt

Rasierpinsel 250 heightJa, es stimmt, in unserem Badezimmer gibt es tatsächlich keine Steckdose, die sind nämlich in Großbritannien in Nasszellen nicht erlaubt, das heißt, die modernen Badezimmer haben normalerweise eine, aber mit reduzierter Spannung für Rasierapparate, einen Föhn kann man da zum Beispiel nicht anschließen. Ich wohne in einem alten Haus, hier geht gar nichts und Männer, die keinen Rasierapparat mit Batterie bzw. Akku haben, müssen bei uns mit dem guten alten Rasierpinsel vorlieb nehmen oder können sich eben mal nicht rasieren, Bärte sind ja inzwischen auch sowieso wieder in Mode 😉

Nun hat mir mein Vater gerade erzählt, dass er sich (in Deutschland) einen neuen Rasierapparat kaufen will, und er sagte, dass die neuesten Modelle eh fast alle einen Akku haben, bei denen gibt es dann also kein Problem.

Ich gehe allerdings davon aus, dass es in englischen Hotels normalerweise Anschlüsse für Rasierapparate gibt, aber wie gesagt, für einen Föhn dagegen nicht – dann muss eben, wie bei uns auch, einfach in einem anderen Zimmer geföhnt werden.

Quizfrage: Was ist das hier auf dem Bild?

Lichtschalter in Großbritannien

Ein mysteriöses Ding im Badezimmer …

So manch einer, der zum ersten Mal nach Großbritannien kommt, wird sich außerdem in unserem Badezimmer über die Schnur wundern, die hier abgebildet ist. Sollte das etwa die Klospülung sein? Aber nein, das stille Örtchen ist gar nicht in der Nähe. Oder zieht man damit womöglich die Gardine zu? Auch Fehlanzeige. Hier ist die Lösung: Es ist der Lichtschalter, und durch Ziehen am Bändchen schaltet man die Lampe ein oder aus. Nun hat hier aber nicht jedes Badezimmer so einen, es geht auch anders – der Schalter ist oft einfach vor der Tür. Im Badezimmer selbst sucht man dagegen die sonst üblichen Lichtschalter vergeblich, die sind da nicht erlaubt.

Auch andere Stecker

britischer Stecker

dreipoliger britischer Stecker

Tja, und was andere elektrische Geräte betrifft, so gibt es in Großbritannien ja dreipolige Stecker, die mehr Sicherheit bieten sollen als zweipolige. Auf diesem etwas älteren Stecker steht noch „250 Volt“, aber inzwischen wurde die elektrische Spannung innerhalb der EU auf 230 Volt vereinheitlicht, auch wenn es gelegentlich heißt, dass in Großbritannien 240 Volt üblich sind, aber es gibt da ja sowieso einen Toleranzspielraum und es ist kein Problem, mit den entsprechenden Adaptern deutsche oder andere EU-Geräte zu benutzen.

Ein anderer Unterschied ist noch der, dass es hier anders als in Deutschland fast an jeder Steckdose einen Schalter gibt, mit dem sie an- und ausgeknipst werden kann.

Alles in allem finde ich es bemerkenswert, dass man in Großbritannien bei elektrischen Geräten vorsichtiger ist als in Deutschland, wo doch andererseits Sicherheit einen niedrigeren Stellenwert hat: Für Handwerksberufe, auch für den des Elektrikers, ist hier nicht wie in Deutschland unbedingt eine mehrjährige Ausbildung erforderlich, selbst Leute, die Schnellkurse absolviert haben, findet man oft. Wer allerdings einen richtig guten, zuverlässigen Elektriker sucht, für den ist es auch kein Problem, auf Nummer Sicher zu gehen, denn man kann über diese Website jemanden suchen, der offiziell geprüft und registriert ist.

 

Ähnlicher Beitrag: Wie viele Deutsche sind nötig, um in England eine Glühbirne zu wechseln?

Internationales Weizenbier und andere gute Sachen – manchmal sogar aus ökologischem Anbau

09/09/2015 By Tina Kommentar verfassen

Du glaubst, dass es in London kein Weizenbier gibt? Von wegen! Ich gebe zu, dass ich ein Weizenbier-Fan bin. Da werden viele wahrscheinlich sagen, dann hätte ich doch besser in Deutschland bleiben sollen. Aber auch hier findet man welches, und wer möchte, kann Weizen- und anderes Bier sogar aus britischem Bio-Anbau haben.

 

Selbst deutsches Erdinger Weizenbier gibt es hier in London, dabei empfiehlt es sich, beim Bestellen „Ördinger“ zu sagen, sonst wird man selten verstanden.

Das gibt es zum Beispiel in der Pub-Kette JD Wetherspoon. Falls du allerdings von Deutschland aus London besuchst, wirst du sicher kaum Erdinger trinken wollen, das kann man ja wirklich auch zu Hause haben.

Wenn du etwas Britisches suchst, solltest du es mal mit dem Bier von Samuel Smith versuchen, das in Yorkshire gebraut wird, außer Bio-Weizenbier haben die auch noch eine Menge anderer interessanter Biere.

Wer die eine oder andere Spezialität von Samuel Smith mal probieren möchte, kann den tollen Cheshire Cheese Pub in der Fleet Street besuchen, über den ich schon mal geschrieben habe.

Außerdem habe ich Samuel Smith-Bier zum Beispiel im Princess Louise nahe Holborn gefunden, das ist auch ein schöner alter Pub.

hoegaarden Bier

Hoegaarden Weizenbier im typischen Glas

Mit deutschem und britischem Weizenbier ist das Repertoire allerdings noch längst nicht erschöpft, und das Weizenbier, das man hier wohl am häufigsten findet, ist Hoegaarden aus Belgien und auch das gefällt mir.

Die Belgier haben ja wirklich sowieso eine Menge Biersorten, und als ich mal in Brüssel eine Bierprobe gemacht habe, konnte ich mich davon überzeugen.

Aber wir sprechen ja hier davon, was es in London noch so alles an Weizenbieren gibt, deshalb kommen wir jetzt zu einem meinem bisherigen Favoriten auf diesem Gebiet, das ich bisher in der britischen Hauptstadt gefunden habe.

Blue_Moon_Bier

Mein Favorit unter den Weizenbieren

Es ist das Blue Moon. Da gerate ich allein schon beim Namen ins Schwärmen, denn wenn man „once in a blue moon“ sagt, ist damit ja „ganz selten“ gemeint, „alle Jubeljahre“ und man hat ja auch tatsächlich nicht oft zwei Vollmonde in einem Monat.

Auch das Bier mit dem schönen Namen findet man nicht sehr oft, aber ich habe es zum Beispiel schon mal in Hampstead in der Wells Tavern vom Fass genossen.

Dieses Getränk hat eine leichte Orangen- und Koriandernote und kommt aus Colorado. Bei den anderen Weizenbieren wird man ja oft gefragt, ob man es mit einer Zitronen- oder Limonenscheibe haben möchte, aber dieses wird typischerweise mit einer Organgenscheibe genossen.

Vor einiger Zeit ist es mir dann passiert, dass ein riesiger, auf antik gemachter Bierwagen an der Ampel neben mir hielt. Als ich genauer hinsah, wurde ich stutzig, denn da stand doch tatsächlich „Achtung“ auf Deutsch darauf geschrieben und zu Hause habe ich das gleich mal gegoogelt.

Hier ging es um eine Biermarke namens „Dragonfly“ mit der Libelle als Markenzeichen und von „Dragonfly“ gibt es eine Mikrobrauerei mit angeschlossenem Pub, ein bisschen weiter außerhalb im Londoner Stadtteil Acton.

Überhaupt findet man immer mehr Mikrobrauereien in London, wobei das Dragonfly Weizenbier mit der Bananen-Nelken-Note eine sehr interessante Aufmachung hat.

Inzwischen habe ich es nun auch schon mal probiert, aber das ist nun doch nicht ganz mein Fall, die Geschmäcker sind eben verschieden. Wer’s mag, bitte – der Fantasie sind offenbar sogar bei der Bierkomposition keine Grenzen gesetzt 🙂

 

Ähnlicher Artikel:

Ye Olde Cheshire Cheese – einer der interessantesten Pubs in London

Ein kleiner Spaziergang auf dem Capital Ring

01/09/2015 By Tina Kommentar verfassen

Ich hatte ja schon häufiger erwähnt, wie erstaunlich grün London ist, und heute habe ich ein kleines Video für euch, das ich ganz bei mir in der Nähe aufgenommen habe.

Dazu gibt es Untertitel auf Englisch und auf Deutsch.

Falls die Untertitel nicht angezeigt werden, kannst du sie aktivieren, indem du unten am Video auf „CC“ klickst.

Wenn sie dann nicht in der gewünschten Sprache erscheinen, einfach auf das Symbol recht daneben klicken und die Einstellung verändern.

Und hier findest du weitere Infos über diesen Wanderweg, der rund um London führt.

 

Wie viele Deutsche sind nötig, um in England eine Glühbirne zu wechseln?

21/08/2015 By Tina Kommentar verfassen

 

So, jetzt habe ich ihn also gestartet, meinen YouTube Channel, und hier ist mein erstes kleines, bescheidenes Video, mit deutschem Ton und englischen und deutschen Untertiteln. Es geht um eine oftmals unerwartete Herausforderung, die Deutsche in England erleben können:

 

 

 

Liebster Award

13/08/2015 By Tina 8 Kommentare

Vielen Dank an Frank vom Blog Finde dich selbst und an Mel von Kistengrün dafür, dass ihr mich beide unabhängig voneinander für „Liebster Award“ nominiert habt!

 

LiebsterAward

Und so funktioniert das mit dem Award:

Blogger stellen sich gegenseitig jeweils 11 Fragen und nominieren wiederum andere Blogger. Das Hauptziel besteht darin, weitere Blogs zu empfehlen und sich untereinander zu vernetzen.

Hier beantworte ich die Fragen von Frank:

1. Was hat dich dazu bewogen, mit dem Bloggen anzufangen?

Ich schreibe schon seit ewigen Zeiten sehr gerne und ausgiebig Tagebuch und Bloggen hat eine gewisse Ähnlichkeit damit, nur dass es öffentlich passiert. Außerdem lebe ich ja in einer Stadt, die für viele ein beliebtes Reiseziel ist – man könnte also fast sagen, ich habe einen Reiseblog, ohne dass ich dafür reisen muss – perfekt für mich 🙂

2. Wie findest du deine Themen für die Artikel?

Indem ich in vor Ort bin und mir hier Anregungen hole.

3. Was ist deine größte Leidenschaft? Wofür brennst du?

Meine größte Leidenschaft ist es, von Leuten mit unterschiedlichem Hintergrund zu lernen, von Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und mit den verschiedensten Lebensarten.

4. Welches ist dein Lieblingslied und warum?

Ein Lieblingslied habe ich nicht, aber eine Lieblingsband, die finnische Symphonic Metal Band Nightwish – da kommt eine Menge Energie mit viel Gefühl zusammen. Unten habe ich einen Link zu einem meiner Lieblings-Songs in diesen Beitrag reinkopiert, das Instrumentalstück „Last of the Wilds“, bei dem der Engländer Troy Donockley eine größere Rolle spielt als sonst. Er spielt nicht nur Flöte, sondern auch die Uillean Pipes, das ist ein irischer Dudelsack, der im Gegensatz zum schottischen einen weicheren Klang hat. Wer mehr von der Band hören möchte, wird auf YouTube fündig. Mir gefällt übrigens auch deren niederländische Sängerin Floor Jansen ausgesprochen gut.

5. Wovor hast du am meisten Angst?

Ich muss zusehen, dass ich immer genug Geld verdiene, um in einer teuren Stadt wie London auch auf die Dauer wohnen zu können. Das ist auch der Grund, warum ich bis jetzt noch nicht so regelmäßig gebloggt habe, wie es mir lieb gewesen wäre, aber das wird sich ändern 🙂

6. Welche Person würdest du gerne mal kennenlernen? (Egal ob tot oder noch am Leben!)

Mark Twain. Der konnte ja sogar Deutsch, hatte Humor, und das Buch Die schreckliche deutsche Sprache ist auch von ihm.

7. Erfüllt dich deine Arbeit?

Es kommt darauf an, was ich gerade mache. Wenn ich zum Beispiel anderen Leuten etwas von dem weitergeben kann, was ich selber im Laufe der Zeit gelernt habe, dann definitiv ja. Übersetzungen habe ich allerdings früher schon mal deutlich lieber gemacht als heute. Die Honorare gehen tendenziell runter, und für die Arbeit steht meistens immer weniger Zeit zur Verfügung, so etwas ist dann natürlich alles andere als erfüllend.

8. Wer oder was inspiriert dich?

Die Stadt, in der ich lebe, und zwar jeden Tag aufs Neue.

9. Wie beendest du deinen Tag?

Das ist sehr unterschiedlich. Wenn ich bis spät abends arbeite, dann eher ruhig, aber wenn ich die Zeit dazu habe, gehe ich auch zum Beispiel mal gerne in einen tollen Pub.

10. Was ist deine Meinung zu sozialen Netzen?

Für mich persönlich hält sich meine Begeisterung darüber bis jetzt noch in Grenzen, vor allem finde ich sie wegen der zwei Sprachen und unterschiedlichen Themen, mit denen ich unterwegs bin, meistens nicht wirklich effektiv. Ich arbeite noch an einer Lösung und könnte mir auf die Dauer einen YouTube Channel mit englischen und deutschen Beiträgen und Untertiteln vorstellen, weil ich früher ja schon viel mit Filmuntertiteln gearbeitet habe.

11. Hast du Angst vor dem Tod?

Eher nicht, obwohl ich natürlich nicht weiß, wie ich mich tatsächlich fühlen werde, wenn es wirklich soweit ist, aber ich habe mittlerweile so viele interessante spirituelle Erlebnisse gehabt, dass ich davon überzeugt bin, dass danach noch etwas Gutes kommt.

 

Und hier sind meine Antworten auf die Fragen von Mel:

1. Warum bloggst du über das Thema, über das du bloggst?

Das liegt deshalb nahe, weil ich schon so lange in London lebe und die Stadt und vieles, was damit zusammenhängt, gut kenne.

2. Verrate drei Tipps für Neulinge auf deinem Gebiet

Park in London

Sommertag an einem der Teiche in Hampstead Heath, London

1. London ist viel grüner, als die meisten ahnen, und es lohnt sich gerade jetzt im Sommer, auch mal weniger offensichtliche Gegenden wie Hampstead Heath zu besuchen.

2. Es gibt ja eine Menge englische Ausdrücke in der deutschen Sprache, aber das heißt nicht, dass sie auch immer dasselbe bedeuten wie im Original, ich denke da vor allem an so absurde Beispiele wie Public Viewing.

3.  Die tollen historischen Pubs in London sind schon etwas ganz Besonderes. Hier schreibe ich über einen ganz speziellen.

3. Welchen Blogpost sollte jeder gelesen haben?

Gute Ausländer – schlechte Ausländer.

4. Was machst du, wenn du nicht bloggst?

Im Moment verbringe ich viel Zeit damit, für neue Projekte zu recherchieren und sie umzusetzen, und wenn ich die Zeit dazu habe und es nicht gerade regnet, zieht es mich raus in die Natur vor meiner Haustür.

5. Bist du ein Planer oder eher der spontane Typ?

Hm, ich würde mal sagen, das ist unterschiedlich. Vor neuen Vorhaben plane ich schon ausgiebig, was ich wie machen will, aber dann wird es im Detail auch schon mal spontan, weil sich manches anders entpuppt als gedacht.

6. Grün oder Blau?

Blau war mal meine Lieblingsfarbe, das hat sich allerdings geändert, mittlerweile liebe ich es bunt und mag auch Grün sehr, vor allem deshalb, weil ich naturliebend bin.

7. Was ist deine Lieblingspflanze?

Ich liebe Erdbeeren.

8. Was machst du, wenn es regnet?

Wenn ich nicht gerade arbeite, halte ich mich gerne an den verschiedensten Orten in London auf, daran besteht hier ja kein Mangel und die Mischung macht’s.

9. Beschreibe den Ausblick von deinem Lieblingsplatz.

Oben auf dem Hügel von „Partliament Hill“ in Hampstead Heath mit Blick auf die Stadt.

10. Denkst du an Bremen, fällt dir das spontan ein:

Auf dem Bremer Flughafen lande ich meistens, wenn ich Deutschland besuche, und ich würde gerne mal wieder an der Weser in der Sonne sitzen!

11. (D)Ein Traum

Eine eigene Wohnung in London zu besitzen.

 

So, das war’s von mir, ich selber nominiere:

Anna von weltkehrt für ihren großen Mut, über ihre psychische Erkrankung zu schreiben und

Renate von Tanz ins Vergessen für ihren tollen emotionalen Ansatz auf ihrem Alzheimerblog.

 

Und meine Fragen sind:

1. Warum bloggst du?

 2. Was gefällt dir am besten am Bloggen?

 3. Was ist deine größte Leidenschaft?

 4. Was ist deine größte Stärke?

 5. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, was würdest du dann am liebsten tun?

 6. Wo möchtest du am liebsten leben?

 7. Warum?

 8. Wohin möchtest du am liebsten mal reisen?

 9. Warum?

 10. Was ist das Beste, das dir jemals passiert ist?

 11. Gibt es etwas, das du deinen Leserinnen und Lesern sonst noch gerne sagen möchtest?

 

Und hier sind noch mal die Richtlinien für die Teilnahme:

  1. Danke der Person, die dich für den Liebsten Award nominiert hat und verlinke den Blog dieser Person in deinem Beitrag.
  2. Beantworte die 11 Fragen, die dir der Blogger, der dich nominiert hat, stellt.
  3. Nominiere weitere Blogger für den Liebsten Award. Es gibt im Netz unterschiedliche Meinungen dazu, wie viele weitere Blogger nominiert werden sollten. Ich bin dafür, das total offen zu lassen, denn es soll ja nicht ausarten wie bei Kettenbriefen, wo es irgendwann stressig wird, überhaupt neue Leute zu finden, deshalb habe ich hier erst mal nur zwei Bloggerinnen nominiert, ich hatte noch mehr gefragt, die sich allerdings bisher noch nicht gemeldet haben und die ich ggf. noch nachnominiere. Ich bin übrigens nicht böse, wenn sich jemand nicht beteiligen möchte.
  4. Stelle eine neue Liste mit 11 Fragen für deine nominierten Blogger zusammen.
  5. Schreibe diese Regeln in deinen Artikel zum Liebster Award, damit die Nominierten wissen, was sie tun müssen.
  6. Informiere deine nominierten Blogger über die Nominierung und deinen Artikel.

 

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