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Glückssuche: von 9 bis 5 arbeiten oder den Job kündigen und ab in die Welt?

24/07/2015 By Tina 5 Kommentare

Tanja Starck von www.reiseaufnahmen.de hat zur Blogparade zum Thema Glückssuche mit der Frage aufgerufen, ob es uns als digitale Nomaden rauszieht in die Welt, und hier schreibe ich über meine Sicht der Dinge.

 

Auch freiberufliche, digitale Arbeit ist nicht immer Gold

Bei mir ist es ja schon 14 Jahre her, dass ich meinen Job in Deutschland gekündigt habe. Ich bin zwar keine digitale Nomadin geworden, arbeite aber seitdem freiberuflich in meiner Wahlheimat London.

Unterm Strich liebe ich das, was ich tue, aber es gab auch schon Situationen, die mir ein bisschen wie ein Hamsterrad vorkamen. Zum Beispiel habe ich viele Jahre lang ausschließlich als freiberufliche Übersetzerin von Filmuntertiteln gearbeitet, was einerseits interessant war, aber ich habe auch so manche Spät- und Nachtschicht eingelegt, weil zeitweise extrem viel zu tun war und dann auch wieder gar nicht. So etwas vermeide ich heutzutage, soweit es geht. Ich konnte damals auch nicht einfach Aufträge ablehnen – schließlich musste ich wie die meisten Leute auch Geld verdienen. Das Ganze spitzte sich dann zu, als in der gesamten Branche die Honorare immer weiter gesenkt wurden, weil man für diese Art von Arbeit irgendwann nicht mehr in einer teuren Stadt wie London leben musste – ein Internet-Zugang genügte. Damals wäre es in der Tat praktisch gewesen, in ein Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten zu ziehen oder eben als digitale Nomadin in Ländern unterwegs zu sein, wo man günstig lebt.

Ich liebe allerdings London zu sehr, um hier wegzugehen. Außerdem weiß ich, wie schnell sich die Dinge ändern können und würde mich nicht mehr nur auf eine Art von Arbeit verlassen. Stattdessen mache ich unterschiedliche Dinge, u.a. Deutsch unterrichten und verschiedene Formate übersetzen, damit nicht alles auf einmal wegfällt, wenn es irgendwo nicht mehr so gut läuft.

Außerdem ist es mir inzwischen wichtig, eigene Projekte mit noch mehr Freiheit zu haben, die einem keiner nehmen kann, dazu zählt auch dieser Blog, der mir großen Spaß macht. Dabei sagt einem aber auch niemand mehr, wann etwas fertig zu sein hat. Um etwas gebacken zu kriegen, muss ich mir selber Fristen setzen, und das ist mir bisher oft schwer gefallen. Aber ich arbeite daran, und ich glaube, ich habe jetzt eine Lösung gefunden. Für diesen Beitrag habe ich mich zum Beispiel mit einer Freundin, die in einer ähnlichen Situation ist, heute noch zum Skypen verabredet. Wir wollen uns gegenseitig davon berichten, was wir geschafft haben, und wie man sieht, habe ich immerhin diesen Artikel geschrieben …

Menschen aus aller Welt zu treffen ist mir wichtiger als Reisen

internationale BegegnungIch finde, bei der Frage, wie wir leben und arbeiten sollten, kann es keine Patentrezepte geben, die Entscheidung müssen wir selber treffen, je nachdem, welche Bedürfnisse wir haben, mit wie viel Sicherheit und wie viel Freiheit wir uns am wohlsten fühlen und wie das alles dann genau aussehen soll.

Wenn ich überhaupt als digitale Nomadin leben wollen würde, dann deshalb, um Menschen aus aller Welt kennenzulernen, immer wieder neue Länder zu sehen, ist mir nicht wichtig. Ich verreise heutzutage sogar weniger als von Deutschland aus. Leute aus allen Ecken der Welt treffe ich in London sowieso ständig, es ist immer wieder spannend, und das ist mir persönlich am wichtigsten – warum sollte ich also woanders sein wollen? Es gibt ja auch Leute, die viel reisen, und dabei in All-inclusive-Ghettos selten wirklich einschneidenden neuen Erfahrungen machen. Bei so etwas würde ich mich garantiert wahnsinnig langweilen.

Mir gefällt übrigens auch meine Homebase am Ort der Wahl zum Arbeiten und Leben.

Freiberuflich arbeite ich ja eh schon seit vielen Jahren und werde das weiter tun, allerdings ist es mein Ziel, dabei immer mehr Selbstbestimmung zu haben, so, wie es jetzt schon teilweise der Fall ist, und damit meine ich, wie schon gesagt, nicht die Ortsunabhängigkeit. Ich bin optimistisch, dass mir das in Zukunft noch besser gelingen wird 🙂

 

Ähnlicher Artikel: Leben in London – immer wieder Abenteuer

 

 

 

 

 

Englische Teekultur

23/06/2015 By Tina Kommentar verfassen

Tee trinken im Alltag

Tee trinken hat ja in England Tradition, und da stellen sich viele bestimmt Teegenuss aus edlen Tassen zu festgelegten Tageszeiten vor. Was ich hier in London erlebe, sieht allerdings meistens ganz anders aus.

Tee wird von morgens bis abends getrunken, und das meistens aus großen Porzellanbechern. Loser Tee ist die Ausnahme, stattdessen sind Teebeutel beliebt. Die finde ich allerdings schöner als in Deutschland. Hier sind sie in der Regel rund oder dreieckig und überwiegend ohne Faden.

Wenn man irgendwo Tee trinken geht, wird auch meistens gleich Milch reingegeben, wer die nicht will, sollte das lieber vorher sagen. Es gibt keine Dosenmilch, sondern ganz normale, und ich muss gestehen, dass mir die auch eh besser schmeckt. Schwarzen Tee mit Zitrone habe ich hier übrigens noch nie erlebt.

Cream Tea

Eine ganz besondere Spezialität ist der Cream Tea. Anfangs hatte ich eine ganz falsche Vorstellung davon, was das eigentlich ist. Ein Teil meiner Verwandten stammt aus Ostfriesland, und da gibt man ja Sahne in den Tee rein. Als ich davon hier in London erzählt habe, waren einige Leute total erstaunt.

Sahne im Tee, das kann man tatsächlich trinken? Ja, kann man, und nicht nur das, es kommen auch noch Kluntjes, also dicke Kandisstücke rein. Aber ich schweife ab, zurück zum englischen Cream Tea …

Englische Teekultur

Selbst gemachte Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade

Die Sahne gehört in England nicht in den Tee, sondern auf die sogenannten Scones, ein typisches Teegebäck.

Und es wird fast nie Schlagsahne draufgegeben, sondern Clotted Cream. Die ist vor allem in Devon und Cornwall sehr verbreitet. Sie hat eine Konsistenz, die in etwa zwischen Butter und Schlagsahne liegt, und ich finde sie richtig lecker.

In Deutschland ist sie, soweit ich weiß, nicht leicht zu bekommen. Beim Cream Tea kommt dann auch noch traditionell Erdbeerkonfitüre auf die Clotted Cream.

Ich habe neulich mal selber Scones gebacken und dazu dieses Rezept verwendet, das mir deshalb gefällt, weil weniger Zucker reinkommt als bei den meisten anderen. Statt Natron habe ich entsprechend mehr Backpulver genommen und statt Schlagsahne Clotted Cream. Es hat mir super geschmeckt.

Teeladen London

Twinings Teegeschäft, 216 Strand, London

Edler Teeladen

Wer gerne mal ein besonderes Tee-Ambiente möchte, ist im Twinings Teeladen richtig.

Hier auf dem Bild sieht man schon am Eingang, dass es kein gewöhnliches Geschäft ist, und auch drinnen wird man nicht enttäuscht, denn die Einrichtung ist interessant, und es gibt sogar ein Mini-Teemuseum.

Der Laden ist mehr als 300 Jahre alt, und als er neu eröffnet wurde, dominierten die Kaffeehäuser, in denen auch Tee getrunken werden konnte, der war allerdings hoch besteuert und wurde deshalb nur von Reichen genossen, bevor er allgemein populär wurde.

In diesen Häusern waren Frauen anfangs nicht zugelassen. Hier gingen die Männer hin, um sich den neuesten Klatsch zu erzählen und Geschäfte zu machen. Ab Ende des 19. Jahrhunderts gab es dann auch einige Orte, wo Frauen hingehen durften, und das waren vor allem erst mal die Teeräume.

Bei Twinings geht man davon aus, dass dieser Londoner Laden der erste überhaupt war, in dem Teeblätter zusammen mit Kaffeebohnen erhältlich waren.

Hier kann man jetzt immer noch besondere Teeproben erleben, wenn man vorher als Kleingruppe bucht. Mehr Infos gibt es auf der Website.

Heutzutage vor allem internationale Kaffeeketten

Obwohl die Leute heute in London nach wie vor viel Tee trinken, sieht man kaum Teehäuser und auch Cream Tea gibt es hier nicht an jeder Ecke. Über diesen Link findet ihr Tipps für stilechtes Teetrinken in London.

Im Stadtbild dominieren wie überall auf der Welt die internationalen Kaffeeketten. Tee gibt es da zwar auch, der wird allerdings meistens langweilig serviert und spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Ich hätte nichts dagegen, wenn wieder mehr Teehäuser aufmachen würden, und noch toller fände ich es, wenn es neben den Teehäusern mit High-Society-Ambiente mehr solche mit einer Atmosphäre geben würde, in denen sich auch das einfache Volk im Alltag zu Hause fühlen kann.

 

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Kanone und arabische Werbung sind die Markenzeichen des Londoner Fußballclubs Arsenal

21/05/2015 By Tina Kommentar verfassen

Arsenal-Stadion in London

Der Premier League Fußballclub Arsenal ist für mich nicht zu übersehen, schließlich wohne ich nicht allzu weit vom Stadion entfernt.

Wenn Arsenal ein Heimspiel hat, bevölkern jede Menge Fans die Viertel in meiner Umgebung. Die Pubs sind überfüllt und immer, wenn ich mal vor oder nach einem Spiel in der Nähe des Stadions mit dem Fahrrad fahre, heißt es absteigen, da gibt es dann nämlich kein Durchkommen mehr.

Selbst zu Fuß ist es eine Herausforderung, sich in Gegenrichtung durch die Menschenmassen zu kämpfen.

Kein Wunder, das Stadion ist schließlich nicht das kleinste. Da passen mehr als 60.000 Zuschauer rein, und es ist normalerweise ausverkauft. Fußball ist eben sehr beliebt.

Fußball und VölkerverständigungDer Arsenal F.C. 1886 wurde ursprünglich von Arbeitern der Woolwich Arsenal Armament Factory, einer Londoner Rüstungsfabrik, gegründet.

Daher stammt einerseits der Name Arsenal, andererseits der Spitzname „Gunners“ und es ist auch klar, wo das Emblem mit der Kanone herkommt.

Der Original-Ort Woolwich liegt übrigens noch weiter im Osten Londons als das heutige Stadion, und als Arsenal immer besser und professioneller wurde, ist man an den jetzigen, zentraleren Standort umgezogen.

Ich glaube, inzwischen würde niemand mehr einen Fußballclub nach einer Fabrik mit so einem blutigen Hintergrund zu benennen, die Zeiten sind zum Glück vorbei.

Ich bin aber der Meinung, dass Fußball durchaus auch ein bisschen Kriegsersatz sein kann, und darüber habe ich schon mal in meinem Artikel Schotten-Power geschrieben.

Allerdings glaube ich nicht, dass Arsenal militaristischer ist als andere Vereine. Das Wappen mit der Kanone hat Tradition, deshalb stellt es keiner in Frage, und man ist offensichtlich immer noch stolz darauf.

Wer sind die „Guten“?

Fußball und Völkerverständigung

Emirates Stadion von Arsenal, London

Die Emirates Airline ist ein wichtiger Sponsor und danach wurde auch das moderne Arsenal Stadion benannt.

Auf den Trikots steht in großen Buchstaben der Slogan „Fly Emirates“.

Die Fluglinie gehört schon allein deshalb zu den „Guten“, weil sie Geld gibt, und ohne Geld geht ja nun einmal nichts.

Um als guter Ausländer zu gelten, spielt das in unserer Welt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Aber es ist immer noch so eine Sache mit Fußball und anderen Kulturen …

Vor vielen Jahren habe ich mich mal bei einer Taxifahrt mit dem Fahrer unterhalten, und der sagte mir, er mag den Trainer der englischen Fußballnationalmannschaft nicht.

Als ich fragte, wieso nicht, meinte er: „Weil er Ausländer ist.“

Der Trainer war damals ein Schwede. Ich wage allerdings zu behaupten, dass auch ausländische Trainer okay sind, solange sie Top-Leistungen bringen, wenn nicht, wird schnell mal die Nationalität verantwortlich gemacht.

Der jetzige Trainer von Arsenal ist Franzose, und da der Verein ziemlich gut spielt, gibt’s damit anscheinend kein Problem.

Auch das Team von Arsenal ist ja sehr international und das hat garantiert ebenfalls mit Geld zu tun.

Arsenal kann es sich einfach leisten, die besten Spieler aus aller Welt „einzukaufen“.

Und jetzt, wo ich das hier schreibe, gibt es bei Arsenal aktuell drei Spieler aus Deutschland, darunter Mesut Özil, der hier ganz selbstverständlich „ein Deutscher“ ist, der Migrationshintergrund spielt offenbar keine Rolle, dazu gibt es hier auch eh viel zu viele Leute, für die das gilt, und er ist ja eh schon dritte Generation.

Im Idealfall Völkerverständigung

Was die Fans betrifft, so möchte ich klarstellen, dass natürlich die meisten nett und friedlich sind, aber leider sind mir auch schon aggressive und rassistische Fußballanhänger über den Weg gelaufen, deshalb hatte ich lange Zeit nicht viel für den Sport übrig.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich hier in meiner Gegend bisher damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe.

Im Idealfall kann Fußall ja tatsächlich Leute und Nationen zusammenbringen, er muss kein Ersatz für Kriege mehr sein.

Ich hatte selber auch schon ein nettes Erlebnis, was das betrifft. Vor vielen Jahren war ich zu der Zeit in Frankreich im Urlaub, als das Land gerade die Fußballweltmeisterschaft gewonnen hatte.

Da haben wir uns einfach mit den Franzosen gefreut und gefeiert und den ganzen Abend „On est le champion“ und andere Lieder mitgesungen. So macht es mir auch Spaß 😉

An dieser Stelle möchte ich mit dem schönen Satz abschließen, der auf Mesut Özils Website zu lesen ist:

„Warum soll ich die Welt bezwingen, wenn ich sie verzaubern kann?“

 

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Gute Ausländer, schlechte Ausländer

Schotten-Power

 

Einer der interessantesten Pubs in London: Ye Olde Cheshire Cheese in der Fleet Street

12/05/2015 By Tina Kommentar verfassen

Historischer Pub in London

Historischer Pub in London, Fleet Street

Wechselhafte Geschichte

Ich liebe ja die alten Londoner Pubs, und Ye Olde Cheshire Cheese ist ein ganz besonderer.

Wer hierher kommt, fühlt sich in eine lange vergangene Zeit zurückversetzt.

Wie man schon an diesem Schild sehen kann, wurde er im Jahr 1667 neu wieder aufgebaut, das war nach dem großen Feuer, das 1666 in der Stadt wütete, aber es gab auch vorher schon einen Pub an dieser Stelle, mindestens schon im Jahr 1538.

Es heißt sogar, dass hier im 14.  Jahrhundert mal ein Kloster stand, außerdem geht das Gerücht, dass das Gebäude im Laufe seiner langen Geschichte auch mal ein Bordell war – größer kann der Kontrast ja wohl kaum sein.

Seinen Namen hat der Pub übrigens vom Chester Käse aus der Grafschaft Cheshire, der im 17. Jahrhundert auf der Insel einer der beliebtesten Käse überhaupt war.

historischer Bierkeller in London

Bierkeller im Ye Olde Cheshire Cheese

Auf den Spuren von Charles Dickens

Neben anderen berühmten Persönlichkeiten soll in diesem Pub schon Charles Dickens ein- und ausgegangen sein und auch manchmal an seinen Büchern geschrieben haben.

Wenn man sich in dieser inspirierenden Umgebung umsieht, kann man sich ihn hier nach wie vor lebhaft vorstellen.

Ye Olde Cheshire Cheese erstreckt sich über mehrere Etagen einschließlich Bierkeller, teilweise mit Gittern vor den Räumen, alten Gewölben, und auch die Einrichtung mit den alten Bänken und Hockern ist immer noch historisch

britisches Bier in London

Britische Traditionsbrauerei

Britisches Bier mit Tradition

Heute wird der Pub von der Samuel Smith-Brauerei betrieben, die ihren Hauptsitz in Yorkshire hat und auch schon im 18. Jahrhundert gegründet wurde.

Die brauen echtes britisches Traditionsbier, das man sich auch im Cheshire Cheese, wie überall in den englischen Pubs, an der Theke abholt und da auch gleich bezahlt.

Anders als in Deutschland gibt es viele Sorten auch vom Fass, angefangen bei Lager und Bitter, Ale und Stout bis sogar hin zu Weizenbier, und alles stammt aus biologischem Anbau. Na dann, prost oder cheers auf die Gesundheit 😉

Die Adresse des Pubs ist 145 Fleet Street bzw. 1 A Wine Office Court, das ist der Eingang über die Seitengasse.

 

Mehr zum Thema Essen und Trinken:

Internationales Weizenbier und andere gute Sachen

Englisches Frühstück – traditionell oder vegetarisch

 

Der 1. Mai ist in Großbritannien kein Feiertag – dafür gibt es Bank Holidays

01/05/2015 By Tina 2 Kommentare

 

Feiertage - Bank Holidays - Unterschiede zwischen England und Deutschland

Der 1. Mai ist in Großbritannien ein normaler Arbeitstag

Der Maifeiertag wurde hier auf der Insel abgeschafft

Am 1. Mai freut man sich ja in Deutschland und vielen anderen Ländern auf der Welt über einen freien Tag. Nicht so in Großbritannien.

Diesen Feiertag gibt es nur noch dann, wenn er zufällig auf einen Montag fällt, dann ist es ein so genannter Bank Holiday.

Ursprung der Bank Holidays

Im ganzen Land ist hier am ersten und letzten Montag im Mai ein Bank Holiday.

Weitere Bank Holidays sind in England, Wales und Nordirland am letzten Montag im August und in Schottland am ersten August-Montag. 

Oberflächlich betrachtet hat Großbritannien nur wenige Feiertage, aber dafür können sie, anders als in Deutschland, nie aufs Wochenende fallen.

Bank Holidays gibt es in Großbritannien seit 1871, und der Name stammt daher, weil es ursprünglich Banker waren, die diese zusätzlichen freien Tage durchgesetzt haben.

Inzwischen sind dann zwar immer noch die Banken geschlossen, aber die Geschäfte haben, zumindest in London, trotzdem fast alle geöffnet.

Auch weniger kirchliche Feiertage

In Großbritannien ist außerdem der Pfingstmontag normalerweise kein Feiertag, es sei denn, er fällt auch zufällig mit einem Bank Holiday zusammen.

Generell gibt es hier weniger kirchliche Feiertage. An Ostermontag und am 1. und 2. Weihnachtstag (Boxing Day) ist allerdings auch frei.

Aber Achtung am 1. Weihnachtstag: Viele Besucher rechnen nicht damit, dass dann keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren!

 

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An Himmelfahrt wird in Großbritannien gearbeitet und Vatertag ist erst im Juni

 

 

Welttag des Buches und ich mache mit bei „Blogger schenken Lesefreude“

23/04/2015 By Tina 3 Kommentare

blogger schenken Lesefreude 2015Heute ist ja der Welttag des Buches und ich finde, „Blogger schenken Lesefreude“ ist eine Super-Aktion, da mache ich auch mit und verlose 10 E-Book-Ausgaben von „Pentecost – Ein Arkane Thriller“, je nach Wunsch als PDF, Mobi für Kindle oder Epub-Ausgabe.

Wer das Buch gerne haben möchte, kann mir noch bis zum 30. April entweder einen Kommentar hinterlassen oder über „Kontakt“ oben eine E-Mail schreiben.

Da ich nicht in Deutschland lebe, wäre das mit den Printausgaben ein bisschen aufwendig geworden. Wer sich bisher noch nicht für E-Books erwärmen konnte, möchte vielleicht mal meinen Artikel zum Thema lesen, in dem ich auf 20 Gründe komme, warum ich selber E-Books liebe.

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Leben in London – immer wieder Abenteuer

24/03/2015 By Tina 3 Kommentare

Hiermit beteilige ich mich an der Blogparade von Forian (flocblog) zum Thema „Dein Abenteuer ist nicht mein Abenteuer“. Florian schreibt, dass man im Ausland oft Geld sparen kann, weil es an vielen Orten billiger ist als in Deutschland. Meine Traumstadt London ist allerdings eine der teuersten Städte der Welt.

Ich liebe das Multikulturelle und die Veränderung

Jetzt lebe ich schon sage und schreibe 14 Jahre in dieser Stadt und liebe sie noch immer. Es gibt hier viele verschiedene Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen, und dann sind da die ganzen Dinge, die man hier unternehmen kann – vorausgesetzt, man kann sie sich leisten.

Dabei habe ich noch nicht mal das, was manche Leute einen „richtigen Job“ nennen, das heißt, ich arbeite schon seit vielen Jahren freiberuflich, und noch dazu sehr gerne. Es ist ein Abenteuer, denn ich muss aufpassen, dass genug Geld reinkommt, aber es gibt mir immer wieder die Gelegenheit, beruflich neue Sachen auszuprobieren.

Das reicht von Journalismus über Deutschunterricht und Übersetzen der unterschiedlichsten Formate bis hin zum Schreiben von Audioskripten. Und es kommt bestimmt mal wieder etwas Neues dazu. Langeweile ist jedenfalls definitiv ein Fremdwort für mich.

Meine größte Herausforderung: hohe Wohnkosten

Nun kommen wir zu dem, was die meisten Leute in London abenteuerlich finden: Es heißt, dass sich selbst Madonna schon über die hohen Hauspreise aufgeregt hat, dabei sollte man eigentlich meinen, dass sie das nötige Kleingeld hat.

Wegen der exorbitanten Mieten wohne ich hier wie viele andere auch in einer WG, und wenn ich bei der Zimmersuche von Anfang an gewusst hätte, was ich heute weiß, wäre die Sache einfacher gewesen.

Man muss nämlich wissen, dass „single rooms“ meistens bessere Besenkammern sind und auch ein „double room“ bedeutet nur, dass ein Doppelbett reinpasst.

Es ist gut, wenn in der Anzeige ausdrücklich drinsteht, dass die Zimmer groß sind, sonst kann man manchmal trotzdem keinen Schreibtisch unterbringen.

„Groß“ ist natürlich relativ, und Quadratmeter- bzw. Square-Foot-Angaben findet man selten, da hilft dann letzlich doch nur noch eine Besichtigung. Das kann ziemlich zeitraubend werden, es ist aber auch interessant, sich die unterschiedlichsten Wohnungen von innen anzugucken, und ich habe dadurch schon vieles gesehen.

WG-Leben positiv betrachtet

In Wohngemeinschaften kann man einiges erleben, und sie können toll sein, um mit anderen Spaß zu haben und man muss dafür noch nicht mal das Haus verlassen.

Durch das Zusammenwerfen diverser Weinvorräte mit Wohnies habe ich sogar die wichtige Erkenntnis gewonnen, dass ich Weißwein und Rotwein zusammen einfach nicht vertrage, schon gar nicht in großen Mengen 😉

Durch Mitbewohner verschiedenster Nationalitäten lerne ich auch immer wieder etwas über kulturelle Eigenheiten. Wusstet ihr, dass manche Japaner sprechende Badewannen haben, die einem sagen, wenn die Wanne voll ist?

Das würde ich hier auch sehr praktisch finden, weil bei mir schon mal ein Wasserschwall durch die Decke kam, als jemand in der Wohnung darüber die Wanne überlaufen lassen hat.

Dann sind da noch die ganzen unterschiedlichen Sprachen, die mich faszinieren: In meiner jetzigen WG habe ich zum Beispiel schon viele schottische Schimpfwörter gehört, die kaum ein Engländer versteht.

Putzeimer-Staubsauger scaledReizthema Putzen

Zum Thema Putzen könnte ich einiges erzählen, und was das betrifft, hatte ich in der Verangenheit oft nervenaufreibende Erlebnisse.

Wie gut, dass mir der übliche deutsche Reinlichkeits-Standard sowieso zu hoch ist, in London liegt er meiner Erfahrung nach im Durchschnitt niedriger. Allerdings gibt es hier natürlich, wie überall auf der Welt auch,  Leute mit unterschiedlichen Einstellungen.

Als ich mal mit Künstlern zusammengelebt habe, die es mit dem Putzen extrem lässig sahen, kamen irgendwann kleine, niedliche Haustiere zum Vorschein, sprich Kakerlaken, und dann war es wieder Zeit für einen Umzug.

Und mit einer anderen Mitbewohnerin habe ich das Gegenteil erlebt: Sie wollte eine 200%ig saubere Wohnung, und wenn nicht alles perfekt genau so war, wie sie sich das vorstellte, bekam sie gelegentlich auch schon mal hysterische Anfälle.

So was muss ich mir nicht mehr antun. Inzwischen achte ich darauf, dass ich nur noch mit Leuten zusammenwohne, die ähnliche Vorstellungen haben wie ich und lebe jetzt schon seit vielen Jahren ohne Putzstress in ein und derselben Wohnung.

Natur in London

Natur in London

Capital Ring in London, Abschnitt Highgate – Stoke Newington

Wer der Meinung ist, Abenteuer fänden eh nur in der Natur statt und Städter könnten da gar nicht mitreden, den möchte ich darauf hinweisen, wie grün London ist.

Es fängt schon damit an, dass erstaunlich viele Häuser Gärten haben. Auch da, wo ich jetzt lebe, gibt es einen.

Und ich wohne nahe am Capital Ring, das ist ein Wanderweg rund um den inneren Teil von London. Noch weiter draußen gibt es einen anderen Ring um die Stadt, den London Loop. Da wäre ich schon mal fast in Matsch und Wasser versunken, als es vorher heftig geregnet hatte (ich übertreibe nicht!).

Last but not least möchte ich meinen Lieblingspark Hampstead Heath erwähnen, der wilder ist als andere Parks.

Lieber glücklich als höherer Lebensstandard

London bietet mir unterm Strich immer wieder neue Abenteuer und Anregungen verschiedenster Art, und trotz aller immer mal wieder überraschenden Herausforderungen gefällt mir die Mischung nach wie vor.

Ich mache wertvolle Erfahrungen, selbst durch Fehler, die ich dann nicht mehr wiederholen muss. Das Ganze kommt natürlich auch zu einem Preis, weil ich oberflächlich betrachtet einen niedrigeren Lebensstandard als in Deutschland habe, allerdings empfinde ich das nicht so.

Was nützt mir mehr oberflächlicher Komfort, wenn er mich nicht glücklich macht, wenn ich nicht die Dinge tun und die Leute treffen kann, die ich treffen möchte?

Manchmal ertappe ich mich sogar dabei, dass ich mich extrem reich fühle, auch wenn das nach konventionellem Standard nicht der Fall ist, ich habe nämlich beschlossen, nach meinem eigenen Standard zu leben.

 

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Chinesisches Neujahr in Chinatown

Gute Ausländer – schlechte Ausländer

Chinesisches Neujahr in Chinatown

24/02/2015 By Tina 2 Kommentare

Neujahr ist in China der wichtigste Feiertag des Jahres, und am letzten Donnerstag fing nach dem chinesischen Kalender offiziell das neue Jahr an. Auch in London wurde es am vergangenen Wochenende ganz groß gefeiert.

 

Das chinesische Jahr richtet sich nach dem Mond

Anders als bei uns im Westen findet ja das chinesische Neujahr nicht immer zur gleichen Zeit statt, sondern fällt auf einen Tag zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar, wenn Neumond ist, in diesem Jahr war das der 19. Februar.

Nach dem chinesischen astrologischen Kalender hat – je nachdem, wie man es übersetzt – das Jahr des Schafs oder der Ziege begonnen. Dieses Zeichen soll unter anderem Frieden darstellen. Wenn das keine Hoffnung gibt, weiß ich’s nicht 🙂

Der eigentliche chinesische Neujahrstag war ein Donnerstag, und das ist natürlich für große Feiern nicht so günstig, deshalb fanden in London die meisten Veranstaltungen am Sonntag darauf statt.

 

Hier ist ein kurzes Video von der großen Neujahrsparade:

Ich gebe dem Mann im Video völlig recht, man kann wirklich in London ganz leicht viele unterschiedliche Kulturen erlebe, und das ist auch einer der Gründe dafür, warum es mir hier so gut gefällt.

 

Chinesisches Neujahr London

Gerrard Street, China Town London, Chinesisches Neujahr

Chinatown in London

Chinatown liegt rund um die Gerrard Street in Soho, und diese Straße ist leicht an den Toren zu erkennen, die an beiden Enden aufgestellt sind.

Insgesamt wohnen in London über 100.000 Chinesen, viele davon in dieser Gegend. Hier findet man außerdem eine Menge China-Restaurants und chinesische Läden, und auch wenn gerade kein Neujahr ist, lohnt sich ein Besuch.

Jetzt im Moment ist die ganze Gegend bunt geschmückt und besonders beliebt sind die roten Lampions.

Rot steht in China vor allem für Glück und soll böse Kräfte abhalten. Die Bedeutung von Farben ist auch sonst teilweise anders als im Westen, und wer sich für die Farbenlehre dieser Kultur interessiert, kann hier weiterlesen.

Chinatown LondonChinatown ist schon an den Straßenschildern auf einen Blick erkennbar: Unter der lateinischer Schrift sind die Straßennamen überall zusätzlich in chinesischer Schrift zu lesen.

Ganz unten steht dann noch „City of Westminster“, und das ist nicht etwa eine eigene Stadt, sondern ein Stadtbezirk von London.

Im Mittelalter war es allerdings noch unabhängig und damals war London natürlich viel kleiner, zwischen den beiden Städten lagen sogar noch Felder.

Welche Sprachen werden gesprochen?

Es gibt übrigens viele chinesische Einwanderer aus Hongkong, wo die chinesische Variante Kantonesisch gesprochen wird. Hongkong gehörte ja bis 1997 nicht zu China, sondern war eine britische Kolonie.

Erst nach dem zweiten Weltkrieg siedelten Chinesen im jetzigen Chinatown, vorher wohnten viele von ihnen in Limehouse in Ost-London nahe der Themse.

Wer Chinesisch oder Englisch versteht und noch etwas mehr über das Londoner Chinatown erfahren möchte, kann sich den Film unten einmal ansehen.

In dem Video wird Chinesisch gesprochen, aber ich verstehe die Sprache nicht, deshalb habe ich keine Ahnung, ob es Kantonesisch oder Mandarin (Hochchinesich) ist.

Das Video hat neben englischen auch chinesische Untertitel, die Schrift ist ja immer gleich und wird deshalb von allen Chinesen verstanden.

 

 

Chinesisch ist sicher nicht die einfachste Sprache zum Lernen, aber sie hat einen Vorteil, den mir mal eine Chinesin erklärt hat: Es gibt nur eine grammatische Zeit, nämlich Präsens, das heißt, man muss immer heute, gestern, morgen etc. dazusetzen, damit es Sinn macht, das vereinfacht natürlich andererseits das Lernen.

Falls mir irgendjemand sagen kann, ob im Video Kantonesisch oder Mandarin gesprochen wird, würde ich mich freuen. 🙂

 

Anderer Beitrag zum Thema Kulturen/Ausländer:

Gute Ausländer – schlechte Ausländer

 

So lerne ich Fremdsprachen erstaunlich einfach und effektiv

13/02/2015 By Tina Kommentar verfassen

Mein Frust über die verlorene Sprache

Meine Muttersprache ist Deutsch, ich lebe schon lange in England, und besonders gut kann man ja eine Sprache wirklich da lernen, wo sie jeden Tag im Alltag gesprochen wird.

Also alles wunderbar, was das betrifft. Außerdem ist Englisch noch in vielen anderen Ländern nützlich – wieso sollte ich mir also überhaupt die Mühe machen und mich auch noch mit anderen Sprachen beschäftigen?

Mein Frust fing an, als ich Besuch von Freunden aus Frankreich hatte und kaum noch einen Satz auf die Reihe brachte, dabei war ich in Französisch früher mal immerhin auf einem mittleren Level gewesen.

Ich wollte die Sprache unbedingt wieder sprechen können, allerdings gab es immer zu viele andere Dinge zu tun, deshalb hatte ich ich die Sache schon fast aufgegeben – aber als ich anfing, Deutsch zu unterrichten, ist mir einiges klar geworden …

Grammatik ist wichtig und muss nicht nervig sein

Meiner Erfahrung nach haben die meisten Leute keine Lust, sich mit Grammatik zu beschäftigen, und auch einige meiner Deutschschüler hatten das in der Vergangenheit so weit es ging vermieden.

Sie lernten schon eine ganze Zeit lang Deutsch und konnten sich ganz gut verständigen, machten aber jede Menge Grammatikfehler. Weil die Fehler nicht korrigiert worden waren, hatten sie sich so festgesetzt, dass man sie sehr schwer wieder loswerden konnte. Diese Leute hätten viel Zeit und Geld sparen können, wenn sie sich schon früher mit dem ungeliebten Thema beschäftigt hätten.

Einige Online-Sprachprogramme versprechen uns, dass wir Sprachen ohne Grammatik lernen können. Manchmal wird behauptet, dass man von selbst richtig sprechen lernt, indem man einfach nur mit Muttersprachlern redet, aber ich bin anderer Meinung.

Meine erwähnten Schüler hatten sogar regelmäßig Kontakt zu deutschen Muttersprachlern, aber keiner von denen war in der Lage, sie zu verbessern. Muttersprachler lernen ihre Sprache automatisch als Kind und wenden die Grammatik meistens unbewusst an, allerdings kann kaum jemand von ihnen die Regeln erklären oder mehr als simple Fragen dazu beantworten. Aber hier ist die gute Nachricht: Grammatik lässt sich auch auf angenehme Weise lernen.

Vokabeln immer selbst zu übersetzen nervt

Nicht nur Grammatik ist wichtig – Vokabeln haben beim Sprachenlernen einen Anteil von 70%. In Sprachbüchern findet man sie oft nur in der Fremdsprache erklärt. Von den Schülern wird fast immer erwartet, dass sie ein Wörterbuch benutzen und selbständig die Wörter übersetzen, die sie nicht verstehen. Ich habe noch niemanden getroffen, der das gerne macht, weil es langweilig und zeitaufwendig ist.

Außerdem können „falsche Freunde“, also Wörter, die anscheinend in beiden Sprachen dieselbe Bedeutung haben, leicht übersehen und missverstanden werden. Hier ein Beispiel: Beim englischen Wort „oversee“ könnte man meinen, dass es auf Deutsch „übersehen“ bedeutet, dabei heißt es „beaufsichtigen“.

Kaum jemand gibt gerne Fehler zu

Jeder macht Fehler und besonders diejenigen, die langsamer lernen, fühlen sich beim Lernen in einer Gruppe oft unwohl, wenn andere ihre Fehler mitkriegen. Selbst im Einzelunterricht mag nicht jeder gerne seine Schwächen zugeben.

Die meisten Leute haben wenig Zeit

stress-scaledLast but not least kann Sprachenlernen zeitaufwändig sein und hat oft keine Priorität, wenn man eh schon viel zu tun hat, und daher geben manche Leute nach einer Weile auf.

Wegen meiner eigenen unregelmäßigen Arbeitszeiten kamen traditionelle Sprachkurse für mich eh nicht in Frage. Aber nachdem ich wusste, was für meine Schüler funktioniert und was nicht und als mir auch meine eigenen Vorstellungen klar geworden waren, habe ich im Internet recherchiert, verschiedene Kurse ausprobiert und schließlich bin ich fündig geworden.

Sprachen lernen mit Babbel

Der Online-Sprachkurs Babbel hat mich aus verschiedenen Gründen überzeugt:

Professionelle Struktur

Mit Babbel lernt man die Grammatik nebenbei auf spielerische Weise und kann sie sofort anwenden.

Man lernt die ganzen wichtigen Bereiche Hören, Schreiben, Sprechen und Lesen.

Nach einem Kursabschluss weiß man, wo man steht, denn das Ganze ist nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen aufgebaut, der festlegt welche Art von Kenntnissen man auf welcher Stufe haben sollte.

Man kann sich, wenn man will, sogar entsprechende Zertifikate herunterladen. Außerdem könnte man hinterher sogar in traditionelle Kurse umsteigen, wenn man wollte, weil der Referenzrahmen bei Sprachschulen allgemein anerkannt und angewendet wird.

Automatische Vokabelwiederholung in sinnvollen Abständen

Früher hatte ich schon mit der Lernkartei nach Sebastian Leitner gelernt und fand das System effektiv. Dabei werden die gewussten Vokabeln im Laufe der Zeit immer weniger wiederholt, aber es geht noch besser …

Es werden viele Sinne angesprochen

Das Vokabelkartei-Prinzip wurde von Babbel in ein Software-Programm umgesetzt, bei dem man nicht nur lesen und schreiben übt, sondern man trainiert gleichzeitig die Aussprache mit Audiodateien und beim Vokabellernen helfen zusätzliche Bilder. Es werden also verschiedene Sinne eingesetzt, und dadurch behält man mehr.

Es gibt auch immer mal wieder Dialoge und wer weiter fortgeschritten ist, schreibt Texte und beantwortet Fragen zu gehörten Texten. So wird das Lernen abwechslungsreicher und interessanter.

Freiheit und Flexibilität

Wie schon gesagt, wollte ich im eigenen Tempo lernen, weil ich mal mehr und mal weniger Zeit habe, und das geht hier problemlos.

Zwischendurch habe ich sogar mal eine längere Pause gemacht und konnte problemlos wieder einsteigen. Generell kann man alles jederzeit wiederholen, wenn einem zum Beispiel bestimmte Themen schwerer fallen als andere.

Dazu kommt noch, dass ich es nicht mag, wenn ich wie früher in der Schule bestimmte Hausaufgaben machen soll – ich entscheide lieber selbst, was und wie viel ich lerne, das ist hier der Fall.

Die Kurse sind auch gut geeignet, wenn man eine Sprache zum Beispiel in der Schule gelernt hat und Kenntnisse von früher auffrischen möchte, das habe ich mit Französisch gemacht und habe mich sehr gefreut, als ich die Sprache auf einmal wieder sprechen konnte!

Die Lernfortschritte werden übrigens in einer Cloud festgehalten, und man kann flexibel je nach Bedarf mit PC, Tablet und Smartphone arbeiten, außerdem gibt es Kurse zu bestimmten Themen, zum Beispiel ganz gezielt für den Urlaub oder für den Beruf.

Man muss auch keinen langen Verträge eingehen, wenn man das nicht will, sondern kann sich kurzfristig wieder abmelden.

Seit einigen Monaten bin ich übrigens so auf den Geschmack gekommen, dass ich neben Französisch auch noch Niederländisch und Türkisch lerne. Niederländisch kann ich relativ leicht verstehen, weil es nicht nur Ähnlichkeit mit Deutsch, sondern auch mit Englisch hat. Bei Türkisch sieht die Sache allerdings anders aus, es ist eine Herausforderung, aber es macht mir auch Spaß. Wer nicht so „süchtig nach Sprachen“ ist wie ich, möchte sich vielleicht erstmal nicht mit so vielen Sprachen beschäftigen.

Mein Multi-Sprachen-Abo gibt mir allerdings zusätzlich noch den Vorteil, dass ich es auch für englische Wörter benutze, die ich mir schwer merken kann.

Weitere Tipps zu Babbel aus meiner Erfahrung

  • Selbst wenn du nur jeden Tag 10 Minuten lernt – es kann viel bringen, wenn du es regelmäßig machst.
  • Reg dich nicht über Fehler auf, sondern nutze sie als Lernchance, schließlich muss niemand anders mitkriegen, was du falsch machst. Wenn du wüsstest, wie viele Fehler ich immer auf Türkisch mache …
    Man kann bei Babbel Fehler auch noch mal extra wiederholen und sie sich so zusätzlich einprägen, das wird „Fehler ausbügeln“ genannt. Ich kann nur empfehlen, es auch wirklich zu tun.
  • Man hat verschiedene Optionen zum Vokabellernen. Überlege dir, was du willst – auf Türkisch und Holländisch lerne ich inzwischen nur noch mit so genannten Karteikarten und schreibe die Wörter nicht mehr, wenn ich sie wiederhole, weil ich das nicht brauche und es mich unnötig aufhält. Alternativ kannst du mit Audio-Spracherkennung arbeiten. Wenn du es mal ausprobierst, wirst du sehen, was ich damit meine.
  • Natürlich haben Online-Programme auch ihre Grenzen, und irgendwann solltest du sowieso mit Leuten in der gelernten Sprache sprechen, denn Kommunikation ist ja schließlich das Ziel. Ich gehe zum Beispiel oft zu so genannten Meetups, die es in verschiedenen Städten in unterschiedlichen Sprachen gibt. Dabei kann man mit anderen in ungezwungener Atmosphäre sprechen und meistens ist es kostenlos. Selbst wer gar keinen Sprachkurs machen möchte, kann hier seine vorhandenen Kenntnisse üben. Alternativ kann man auch über Babbel selbst im Online-Forum Kontakt zu Leuten aus anderen Ländern aufnehmen und sich gegenseitig beim Sprachenlernen helfen.

Mein wichtigster Tipp: Mach das, was am besten für dich funktioniert und hab Spaß dabei!

Sprachen lernen mit Babbel

Übrigens können auch E-Books nützlich für Leute sein, die Sprachen lernen, und ich finde, dass sie noch viele andere Vorteile haben, dazu mein Artikel 20 Gründe, warum ich E-Books liebe

Und hier gibt es weitere Beiträge zum Thema Sprache:

Duzen oder Siezen

Von Public Viewings und anderen Merkwürdigkeiten

Hot Toddy

Gute Ausländer – schlechte Ausländer

28/01/2015 By Tina 10 Kommentare

Hier ist mein Beitrag zur Blogparade von Sarah Maria, Blogs gegen Hass, ein wichtiges Thema, wie ich finde, gerade im Moment, wo die Emotionen zwischen den Kulturen mal wieder verstärkt hochgekocht sind.

Ich bin Ausländerin

Vor Kurzem ist es mir – nicht zum ersten Mal – passiert, dass jemand in meiner Gegenwart über die „ganzen verdammten Ausländer“ schimpfte.

Wenn ich in solchen Fällen dezent darauf hinweise, dass ich ja auch Ausländerin bin, denn schließlich lebe ich als Deutsche in England, kommt meistens ein Kommentar wie dieser: „Dich meine ich natürlich nicht.“

Ich bin de facto Ausländerin, gelte aber offenbar meistens als „gute“. Dass jemand mit meiner Nationalität hier so gesehen wird, war allerdings nicht immer so.

Gute Ausländer - schlechte Ausländer

Hügelige Landschaft in Nord-London mit dem Alexandra Palace im Hintergrund

Früher wäre ich eine „schlechte“ Ausländerin gewesen

Ich lebe in London nicht weit vom Alexandra Palace entfernt, und es ist wenig bekannt, dass da im Ersten Weltkrieg Tausende von deutschen und anderen Zivilisten gefangen gehalten wurden, offiziell nennt man so was ja beschönigend „Internierung“.

Hätte ich zur damaligen Zeit gelebt, wäre ich auch dabei gewesen. Internierungen waren damals üblich, in Deutschland wurden gleichzeitig Zivilisten aus Großbritannien und anderen Ländern weggesperrt und von den ganzen anderen schlimmen Dingen, die in Deutschland passiert sind, wenn es um Menschen ging, die irgendwie anders waren, will ich hier gar nicht erst anfangen.

Heutzutage finden im Alexandra Palace auch manchmal bayrische Bierfeste statt. Viele Leute halten das hier für „deutsche Kultur“. Das sehe ich als Norddeutsche natürlich anders, aber da es mir um Völkerverständigung geht, schließe ich selbstverständlich sogar die Bayern mit ein 😉

Und hier ist noch eine Geschichte: Vor einigen Jahren hatte ich mir einen Knöchel gebrochen und wartete im Krankenhaus Whipps Cross auf meine Behandlung.

Whipps Cross liegt in einer Gegend mit einem hohen Ausländeranteil. Neben mir saß eine ältere Irin, und wir sollten beide von einer Frau geröntgt werden, die offensichtlich Muslimin war. Die Irin beschwerte sich, wie viele Ausländer es doch jetzt hier gebe. Sie sah sich offensichtlich selbst nicht als eine.

Ich fragte sie dann, ob es nicht auch schon mal eine Zeit in England gab, in der Iren als „schlechte“ Ausländer galten. In der Vergangenheit hingen nämlich in Schaufenstern sogar manchmal Schilder, auf denen stand „Hunde und Iren müssen leider draußen bleiben“. Als ich die Frau daran erinnerte, wurde sie ganz nachdenklich und sagte, da hätte ich eigentlich recht.

Wir sind alle Ausländer

Wer jetzt über Ausländer wettert, sollte nicht vergessen, dass er fast überall auf der Welt selber einer ist. Und wer kann schon sagen, ob jemand, der im Moment als „guter“ gilt, aus den unterschiedlichsten Gründen nicht auch mal wieder ein „schlechter“ werden kann?

Nachtrag

Ich möchte noch hinzufügen, dass man einerseits dann als guter Ausländer gesehen wird, wenn die eigene Kultur der anderen ähnlich ist, aber ein ganz wichtiges Kriterium besteht auch darin, ob man aus einem reichen oder einem armen Land kommt und im Verdacht steht, das Sozialsystem des anderen Landes ausnutzen zu wollen. In beiden Punkten sieht man mich hier in Großbritannien wohl heutzutage als eine „Gute“.

Selbst im Urlaub in Griechenland war ich erstaunt darüber, wie super-nett die meisten Griechen zu mir trotz meiner Nationalität waren. Ich habe dann erfahren, dass das Land wegen der desolaten Situation jetzt sogar noch viele Touristen verloren hat und dringend auf diejenigen angewiesen ist, die noch kommen.

Und was die oben erwähnten Iren betrifft, so waren die ja zwar in der Mehrheit Katholiken im Gegensatz zu den protestantischen Briten, aber ich denke, der Hauptgrund für den Hass war ihre damalige Armut.

 

Inzwischen ist die Blogparade „Blogs gegen den Hass“ zu Ende gegangen, und es sind tolle Beiträge geschrieben worden, ich kann nur empfehlen, mal einen Blick auf Sarah Marias Zusammenfassung zu werfen.

 

Und hier gibt es weitere, ähnliche Artikel:

 

Kanone und arabische Werbung sind die Markenzeichen des Londoner Fußballclubs Arsenal

Chinesisches Neujahr in Chinatown

Nun ist der Terror auch in meinem Stadtteil angekommen

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