Du glaubst, dass es in London kein Weizenbier gibt? Von wegen! Ich gebe zu, dass ich ein Weizenbier-Fan bin. Da werden viele wahrscheinlich sagen, dann hätte ich doch besser in Deutschland bleiben sollen. Aber auch hier findet man welches, und wer möchte, kann Weizen- und anderes Bier sogar aus britischem Bio-Anbau haben.
Selbst deutsches Erdinger Weizenbier gibt es hier in London, dabei empfiehlt es sich, beim Bestellen „Ördinger“ zu sagen, sonst wird man selten verstanden.
Das gibt es zum Beispiel in der Pub-Kette JD Wetherspoon. Falls du allerdings von Deutschland aus London besuchst, wirst du sicher kaum Erdinger trinken wollen, das kann man ja wirklich auch zu Hause haben.
Wenn du etwas Britisches suchst, solltest du es mal mit dem Bier von Samuel Smith versuchen, das in Yorkshire gebraut wird, außer Bio-Weizenbier haben die auch noch eine Menge anderer interessanter Biere.
Wer die eine oder andere Spezialität von Samuel Smith mal probieren möchte, kann den tollen Cheshire Cheese Pub in der Fleet Street besuchen, über den ich schon mal geschrieben habe.
Außerdem habe ich Samuel Smith-Bier zum Beispiel im Princess Louise nahe Holborn gefunden, das ist auch ein schöner alter Pub.
Mit deutschem und britischem Weizenbier ist das Repertoire allerdings noch längst nicht erschöpft, und das Weizenbier, das man hier wohl am häufigsten findet, ist Hoegaarden aus Belgien und auch das gefällt mir.
Die Belgier haben ja wirklich sowieso eine Menge Biersorten, und als ich mal in Brüssel eine Bierprobe gemacht habe, konnte ich mich davon überzeugen.
Aber wir sprechen ja hier davon, was es in London noch so alles an Weizenbieren gibt, deshalb kommen wir jetzt zu einem meinem bisherigen Favoriten auf diesem Gebiet, das ich bisher in der britischen Hauptstadt gefunden habe.
Es ist das Blue Moon. Da gerate ich allein schon beim Namen ins Schwärmen, denn wenn man „once in a blue moon“ sagt, ist damit ja „ganz selten“ gemeint, „alle Jubeljahre“ und man hat ja auch tatsächlich nicht oft zwei Vollmonde in einem Monat.
Auch das Bier mit dem schönen Namen findet man nicht sehr oft, aber ich habe es zum Beispiel schon mal in Hampstead in der Wells Tavern vom Fass genossen.
Dieses Getränk hat eine leichte Orangen- und Koriandernote und kommt aus Colorado. Bei den anderen Weizenbieren wird man ja oft gefragt, ob man es mit einer Zitronen- oder Limonenscheibe haben möchte, aber dieses wird typischerweise mit einer Organgenscheibe genossen.
Vor einiger Zeit ist es mir dann passiert, dass ein riesiger, auf antik gemachter Bierwagen an der Ampel neben mir hielt. Als ich genauer hinsah, wurde ich stutzig, denn da stand doch tatsächlich „Achtung“ auf Deutsch darauf geschrieben und zu Hause habe ich das gleich mal gegoogelt.
Hier ging es um eine Biermarke namens „Dragonfly“ mit der Libelle als Markenzeichen und von „Dragonfly“ gibt es eine Mikrobrauerei mit angeschlossenem Pub, ein bisschen weiter außerhalb im Londoner Stadtteil Acton.
Überhaupt findet man immer mehr Mikrobrauereien in London, wobei das Dragonfly Weizenbier mit der Bananen-Nelken-Note eine sehr interessante Aufmachung hat.
Inzwischen habe ich es nun auch schon mal probiert, aber das ist nun doch nicht ganz mein Fall, die Geschmäcker sind eben verschieden. Wer’s mag, bitte – der Fantasie sind offenbar sogar bei der Bierkomposition keine Grenzen gesetzt 🙂
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