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Ein Besuch in Edinburgh

08/12/2016 By Tina 2 Kommentare

Nun lebe ich schon seit 15 Jahren in London, aber ich war vor Kurzem zum ersten Mal für 3 Tage in Edinburgh. Mittlerweile verstehe ich gar nicht mehr, warum ich mit meinem Besuch so lange gewartet habe, denn es hat mir sehr gut gefallen.

Ein paar Zahlen

In Edinburgh leben ca. eine halbe Million Menschen. Es ist die Hauptstadt von Schottland, das wiederum etwa 5,4 Millionen Einwohner hat. Schottland nimmt etwa ein Drittel der Landmasse Großbritanniens ein, aber die Einwohnerzahl entspricht nur etwa 8,4 % des Vereinigten Königreichs, das außer Großbritannien noch Nordirland umfasst.

In Schottland sind selbst die Geldscheine anders

Direkt nach der Ankunft im Zentrum wird uns schon ein tolles Panorama geboten: Wir sehen die hoch aufragende mittelalterliche Burg, das Wahrzeichen der Stadt.

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Rückseite der schottischen 10-Pfund-Note

Das Edinburgh Castle ist auch auf der schottischen 10-Pfund-Note abgebildet. In England gibt es andere Geldscheine als in Schottland, und die Schotten akzeptieren auch die englischen, und theoretisch sollte das auch umgekehrt der Fall sein, aber ich weiß, dass dem nicht immer so ist. Manchmal weigern sich Geschäfte in London, schottische Banknoten anzunehmen, deshalb habe ich zwar schottisches Geld in Edinburgh abgehoben, weil ich das auch mal in der Hand halten wollte, aber ich habe alles vor Ort ausgegeben und am Schluss per Bankkarte bezahlt.

Schon komisch, dass es mit dem britischen Pfund innerhalb ein und desselben Landes Probleme gibt. Die Euroscheine sind ja auch nicht alle gleich, aber die werden ohne weiteres in der ganzen EU akzeptiert, egal, wo sie ausgestellt wurden.

Edinburgh ohne Regen

Mit dem Wetter hatte ich großes Glück, deshalb habe ich mich viel draußen aufgehalten und war auch am Meer im Vorort Leith, der übrigens sehr zu empfehlen ist, unter anderem wegen der schönen Lokale am Wasser. Außerdem bin ich einen Teil des Wanderwegs abgelaufen, der an einem kleinen Flüsschen entlang führt, das ebenfalls den Namen Leith trägt und bis in die Innenstadt von Edinburgh führt.

Auch im Zentrum selbst ist man schon sehr schnell richtig in der Natur: Direkt hinter dem schottischen Parlament Holyrood mit dem Amtssitz der Queen direkt daneben, wo die sich ungefähr eine Woche im Jahr aufhalten soll, befindet sich gleich dahinter der so genannte Arthur’s Seat, ein Berg, der zum Spazierengehen einlädt. Das wäre genau das Richtige für mich gewesen, weil ich ja die Mischung aus Großstadt und viel Natur besonders mag, die ich ja auch schon von London kenne. Allerdings habe ich es in der kurzen Zeit nicht mehr geschafft, den Berg zu besteigen. Der steht bei mir für meinen nächsten Trip nach Edinburgh auf dem Programm, denn ich war garantiert nicht zum Letzten Mal in dieser tollen Stadt.

Von Holyrood aus ist man auch schon gleich auf der Straße, die Royal Mile genannt wird und eigentlich aus der Aufeinanderfolge von mehreren Straßen besteht und zur Burg hochführt: Abbey Strand, Canongate, High Street, Lawn Market und Castle Hill. Es ist der belebteste Teil in der Altstadt von Edinburgh. Ihr Name hängt damit zusammen, dass sie ungefähr eine alte schottische Meile lang ist, und die entspricht etwa 1,804 km. Dieses Längenmaß wurde offiziell 1685 durch die englische Meile ersetzt, es wurde aber trotzdem noch manchmal bis Anfang des 19. Jahrhunderts gebraucht. Die englische Meile entspricht wiederum 1,609 km, und dieses Längenmaß wurde irgendwann im gesamten früheren Empire eingeführt und ist heute auf der ganzen Insel üblich.

Nun gehen wir von Holyrood die Royal Mile bis zur Burg hoch, vorbei an typisch schottischen Läden mit allerlei karierten Souvenirs, aus denen oft Dudelsackmusik zu hören ist. Kurz hinter Holyrood habe ich aber noch zwei besondere Museen besichtigt.

Mein Lieblingsmuseum in Edinburgh: „The People’s Story“

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Museum „The People’s Story“ zur Geschichte einfacher Leute in Edinburgh

Nicht weit die Royal Mile hoch befindet sich in Canongate 142 das Edinburgh-Museum, der Eintritt ist umsonst, wie in vielen anderen Museen in Schottland und Großbritannien auch. Neben interessanten Exponaten habe ich da einen schönen Kurzfilm zur Stadtgeschichte gesehen.

Auf der Straßenseite gegenüber vom Edinburgh-Museum beherbergt das Haus Canongate 163 „The People’s Story„, und das ist mein besonderer Museums-Tipp. Hier geht es ausdrücklich um die Geschichte ganz einfacher Leute. Da ist zum Beispiel die Mutter, die ihren Mann durch die Cholera verloren hat und ihre Kinder irgendwie durchbringen muss. Sie wohnt ganz beengt irgendwo auf einem Dachboden. Oder es werden Männer, Frauen und sogar Kinder gezeigt, die allein fürs blanke Überleben schwer schuften mussten.

Überall im Museum sind Toneffekte zu hören, und die fand ich auch sehr interessant. Das macht das Ganze besonders authentisch, und man kann sich dadurch noch besser in frühere Zeiten hineinversetzen.

Für weitere Inspirationen zu Edinburgh empfehle ich die Dokumentation Edinburgh … Da will ich hin, die in der Mediathek der ARD zu sehen ist.

Sprachliche Besonderheiten

Wer sich das ARD-Video ansieht, kann hören, dass der Moderator den Namen der Stadt [ˈɛdɪnbərə] ausspricht. Das ist auch tatsächlich die richtige deutsche Aussprache laut Duden, allerdings nicht die britische. Mir ist es schon öfter passiert, dass Deutsche darauf bestanden haben, dass dies die einzig richtige Aussprache auf Englisch sein soll. Das stimmt aber nicht, denn ich habe verschiedene Briten gefragt und in unterschiedlichen Wörterbüchern nachgesehen: In Großbritannien spricht man Edinburgh am Ende meistens ein bisschen ähnlich wie „bro“ wie in „brother“ aus. Wer mir nicht glaubt, kann sich das ja mal selbst im Oxford Learner’s Dictionary anhören.

Und hier last but not least eine kleine Kostprobe davon, wie ein schottischer Akzent klingt:

 

Weiterer Artikel zum Thema Sprache:

Von Public Viewings und anderen Merkwürdigkeiten

Der Brexit aus meiner Sicht

27/07/2016 By Tina Kommentar verfassen

Nun liegt das Brexit-Referendum schon gut einen Monat zurück, und dieses Ereignis wird uns sicher noch eine ganze Weile beschäftigen.

 

Wer durfte eigentlich beim Referendum mit abstimmen?

europe-1470884_640Wenn wir uns angucken, wer überhaupt beim Brexit-Referendum an die Wahlurne gehen durfte, wird es schon interessant:

Neben den Bürgern des Vereinigten Königreichs waren zum Beispiel hier lebende Menschen aus den Commonwealth-Ländern zur Wahl zugelassen, auch solche ohne britischen Pass, von den EU-Bürgern allerdings nur die aus der Republik Irland. Briten, die seit mehr als 15 Jahre im Ausland wohnen, durften nicht mit abstimmen.

Die Sehnsucht nach einfachen Lösungen

Der frühere Premierminister Cameron und die anderen, die für den Verbleib des Landes in der EU waren, haben den Leuten leider fast nur die vielen negativen Argumente dafür präsentiert, was alles Schlimmes durch einem Brexit passieren würde und konnten damit nicht genügend Leute überzeugen.

Warum sollte auch jemand, der finanziell gerade eben so über die Runden kommt, Mitleid haben, wenn durch den Brexit zum Beispiel Banker in London ihre Jobs verlieren, die sowieso meistens zu den Besserverdienern gehören?

Es klafft ja eine große Lücke zwischen Arm und Reich im Land, und zumindest bei einem Teil der Wahlberechtigten war es eine Protestwahl, viele von ihnen waren schlecht ausgebildete Menschen aus Gegenden mit weniger Arbeitsmöglichkeiten, weit weg von London, die sich generell schon benachteiligt fühlen. Die „Brexiteers“ hatten eine einfache und anscheinend positive Lösung parat: „Raus aus der EU, und alles wird gut.“

Einige, die für den Brexit gestimmt haben, etwa Bauern, bei denen ein Großteil ihres Einkommens aus EU-Gelder stammt, fragen nun allen Ernstes: „Aber man gibt uns doch nach dem Brexit weiter unser Geld?” Für manche könnte es noch ein böses Erwachen geben.

Ein Fernsehjournalist der BBC hat eine einfühlsame Reportage in der Gegend um Manchester gedreht und Leute befragt, die für den Brexit gestimmt haben; viele hatten durch das Referendum das Gefühl, endlich einmal gehört zu werden und machten sich große Hoffnungen.

Der Journalist stellte am Ende die Frage: „Wem werden sie wohl die Schuld geben, wenn sich ihre Lebensumstände nicht wie erhofft verbessern?”

Die Immigration war eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf. Es kommen ja viele Ausländer ins Land, und die Hälfte von ihnen stammt aus der EU, besonders viele aus Polen.

Vor allem die Einwanderer aus osteuropäischen Ländern werden von denjenigen, die einfache Lösungen suchen, gerne als Sündenböcke benutzt. Man muss dazu aber wissen, dass Großbritannien direkt nach dem EU-Beitritt neuer osteuropäischer Länder im Gegensatz zu anderen „alten” EU-Ländern wie z. B. Deutschland keine vorläufigen Zuwanderungsbeschränkungen verhängt hatte – man brauchte Arbeitskräfte, und die Einwanderer waren damals ausdrücklich erwünscht.

Nun wollen aber viele keine neue Immigranten mehr, weil es unter anderem heißt, dass sie für weniger Geld arbeiten und die Löhne drücken. Nach dem Referendum gibt es jetzt vermehrt ausländerfeindliche Übergriffe, die manchmal auch Briten treffen, die hier geboren sind, aber nicht weiß sind.

Gerade die Wähler mit schwarzer Hautfarbe müssen wohl geahnt haben, was passieren wird, denn die haben mit großer Mehrheit für den Verbleib in der EU gestimmt.

In London haben ja generell auch die meisten Leute für die EU gestimmt, weshalb viele dementsprechend frustriert sind.

„Wir wollen den Brexit nicht“

brexit-T-Shirt[1]Ich war überrascht über die vielen Briten, die in Internet-Foren, auf der Großdemo letztens in London oder auch mir persönlich gegenüber klargemacht haben, wie schlimm sie das Ergebnis des Brexit-Votums finden.

Jetzt zeigt sich oft noch mehr als sonst der berühmte schwarze britische Humor, außerdem gibt es inzwischen sogar schon T-Shirts zu kaufen, wodurch diejenigen, die in der EU bleiben wollten, das auch zeigen können.

Zu den besonders Verzweifelten zählen auch britische Rentner, die in anderen EU-Ländern mit besserem Wetter, wie zum Beispiel Spanien oder Südfrankreich leben und eigentlich vorhatten, ihren Lebenabend da zu verbringen.

Einige sind schon jetzt Verlierer des Referendums, weil der Wert des Britischen Pfunds ja nun deutlich gesunken ist, und manche müssen vielleicht schon allein deshalb wieder zurück ins Königreich, weil sie sich das Leben in der Euro-Zone nicht mehr leisten können.

Besonders sauer sind diejenigen, die nicht einmal beim Referendum mit abstimmen durften, weil sie schon zu lange nicht mehr in der alten Heimat leben.

Abgesehen von den Rentnern, die im Ausland leben und Leuten, die gerne und oft ins Ausland fahren, kann man allerdings grundsätzlich sagen, je älter die Wähler waren, desto eher haben sie für den Brexit gestimmt.

Viele hätten wohl gerne eine „gute alten Zeit“ zurück, dabei existiert die so schon lange nicht mehr, wie das einige gerne hätten.

Egal, ob mit oder ohne EU – wir sind heute alle viel mehr international miteinander vernetzt als früher, und besonders junge Leute, die meistens deutlich mobiler sind als die älteren, wollten in der EU bleiben.

Für viele ist es nichts Ungewöhnliches, mal für eine Zeit lang in einem anderen Land zu leben und innerhalb der EU war das ja bislang völlig unkompliziert möglich.

Auf einer Website las ich den folgenden zynischen Kommentar eines jungen Engländers: „Die geburtenstarken älteren Jahrgänge haben es sowieso schon gut, weil sie ein Haus oder eine Wohnung kaufen konnten, als so etwas noch bezahlbar war, und jetzt sind sie auch noch so egoistisch und versauen uns unsere Zukunft, indem sie für den Brexit stimmen. Besten Dank auch!”

Flexibilität ist die neue Sicherheit

Natürlich haben nun auch viele EU-Bürger Angst, die in Großbritannien leben, weil sie befürchten, nicht hier bleiben zu können. Ich bin selbst nach dem Referendum erst einmal durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen, aber ich halte es mittlerweile für extrem unwahrscheinlich, dass ich die Insel verlassen muss, sonst müssten ja auch die Briten, die in anderen EU-Ländern leben, wieder zurück nach Hause.

Wir wissen allerdings noch nicht, wie sich die Lebensbedingungen hier in Zukunft generell verändern werden. Die aktuellen Anzeichen sehen jedenfalls nicht gerade so aus, als ob nach dem Brexit für diejenigen mit dem richtigen Pass und der passenden Hautfarbe alles so wunderbar werden könnte, wie sich das manche vorstellen.

Die EU ist natürlich auch nicht perfekt und könnte Reformen gebrauchen – vielleicht gibt es dafür ja jetzt sogar eine bessere Chance als vorher.

Was mich betrifft, so musste ich mich sowieso immer wieder aus den unterschiedlichsten Gründen neu erfinden. Eine große Veränderung kann zwar Angst machen, aber ich habe schon vor Jahren gelernt, dass sie auch eine gute Gelegenheit sein kann, um das zu hinterfragen, was man lange als selbstverständlich hingenommen hat.

Im Moment kann ich mir zwar nicht vorstellen, aus London wegzugehen, aber vielleicht ändere ich meine Meinung noch. Ich habe zum Glück nicht, wie es hier die meisten irgendwann tun, eine Wohnung gekauft und bin deshalb nicht wie viele andere durch eine Hypothek hochverschuldet, außerdem verdiene ich schon jetzt einen Teil meines Einkommens im Internet, deshalb wäre es auch nach 15 Jahren nicht besonders schwierig, meine Zelte wieder abzubrechen, wenn ich das wollte. Ich müsste noch nicht mal nach Deutschland zurückgehen – schließlich gibt es noch eine ganze Reihe anderer interessanter anderer EU-Länder.

Gerade überlege ich, warum ich überhaupt noch in London bin, und die Antwort fällt mir leicht: Es sind vor allem die vielen unterschiedlichen Leute aus aller Welt.

London ist ja eine der multikulturellsten Städte überhaupt, und besonders deshalb lebe ich so gerne hier. Dieses Multikulti ist auch gut gegen Vorurteile, denn es fällt schwer, Leute zu hassen, die anders sind, wenn man sie persönlich kennt und vielleicht sogar mit ihnen befreundet ist.

Kommt der Brexit tatsächlich?

Die neue Premierministerin Theresa May hat nun etwas versprochen: Der eigentliche Brexit soll erst dann in die Wege geleitet werden, wenn es eine Einigung mit Schottland gibt. Die Schotten wollen allerdings unbedingt in der EU bleiben, und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass sie ihre Zustimmung zum Brexit geben werden.

In dem Fall wollen sie lieber alleine in der EU sein. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat gerade erst noch einmal betont, dass es ihrem Land nicht nur darum geht, Zugang zum EU-Binnenmarkt zu haben, sondern man will dabei auch mitbestimmen, und dafür geht ja wohl kein Weg an einer EU-Mitgliedschaft vorbei.

Bei neuen EU-Bewerberländern müssen ja alle an deren 27 Mitglieder zustimmen, und es ist nicht auszuschließen, dass Spanien ein Veto gegen Schottland einlegen würde, damit es keinen Nachahmungseffekt im eigenen Land gibt, wo auch einige gerne unabhängig wären.

Allerdings könnte man die EU-Regeln eventuell so auslegen, dass Schottland momentan sowieso schon in der EU ist und von daher nur zu veränderten Bedingungen ohne das restliche Großbritannien dabei sein könnte.

Als weitere Möglichkeit heißt es, dass Schottland alleine in der EU und gleichzeitig immer noch im Vereinigten Königreich bleiben könnte, aber das scheint mir die unwahrscheinlichste Variante zu sein, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die EU so etwas mitmachen würde.

Ich halte es nicht für völlig ausgeschlossen, dass sich die Premierministerin mit ihrer Aussage zu Schottland womöglich ein Hintertürchen offenlassen wollte, damit es nicht zur Spaltung des Königreichs kommt. Lassen wir uns überraschen …

 

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Schotten-Power

19/09/2014 By Tina Kommentar verfassen

Seit wenigen Stunden steht es fest: Die Schotten sind doch nicht unabhängig geworden, aber wer hätte noch vor einiger Zeit gedacht, dass Schottland die britische Regierung mit ihrem Referendum so zum Zittern bringen würde.

Schottland Dudelsackspieler London Eye

Schotte vor dem London Eye

Meine schottische Mitbewohnerin sagte mal, dass sie hier in London Immigrantin ist, genau wie ich.

Und wie alle anderen Schotten, die ich kenne, antwortet sie auch im Ausland auf die Frage, wo sie herkommt, ganz selbstverständlich mit „Schottland“ und nicht mit „Großbritannien“. Das sagt wohl schon einiges.

Jetzt hatte die britische Regierung den Schotten quasi in letzter Minute mehr Macht und Einfluss im Königreich versprochen und es bleibt abzuwarten, wie das dann in der Praxis aussehen wird. Die Wahlbeteiligung war ja phänomenal und ich finde, das ist ein großer Sieg für die Demokratie.

 

 

Fußball ist wie KriegFußball statt Krieg

Eins hat mich am Anfang hier auf der Insel überrascht: Wenn England gegen Deutschland Fußball spielt, halten fast alle Schotten zu uns.

Für England selbst sind wir beim Fußball der Feind Nummer eins, was garantiert mit dem zweiten Weltkrieg zusammenhängt. Die Schotten hatten dagegen ja auch mal ihre eigenen Kriege mit England. Übrigens ist Argentinien Englands Fußball-Feind Nummer zwei. Wie war das doch noch gleich mit dem Krieg um die Falkland-Inseln … ?

Wir können jedenfalls froh sein, dass Auseinandersetzungen bei uns im Gegensatz zu anderen Teilen der Welt mittlerweile auf so friedliche Weise ausgetragen werden. Und heute Abend trinke ich noch (mindestens) einen Whisky auf das Wohl von Schottland!

 

Nachtrag:

Inzwischen hat Deutschland die Fußballweltmeisterschaft gewonnen, das Endspiel war ja gegen Argentinien, und am nächsten Tag habe ich etwas Erstaunliches beobachtet: Mit offensichtlicher Freude wurde am nächsten Tag auf dem Display in der Londoner U-Bahn der Sieg von Deutschland angezeigt. Da stehen sonst nur die Abfahrtzeiten der Züge.

Vielleicht habe ich mich getäuscht, und wir sind doch nicht mehr Englands Fußball-Feind Nummer eins  …

 

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