London und mehr

Blog auf Deutsch über London, die Stadt, in der ich lebe

  • Über mich und den Blog
  • Bücher
  • Kontakt

Wörterbücher reichen nicht immer aus

25/09/2017 By Tina Kommentar verfassen

Gestern musste ich mal wieder grinsen, als mich ein wildfremder Mann mehrfach mit „Sweetheart“ ansprach. Früher hätte ich das wahrscheinlich falsch verstanden.

Es kommt auf das betreffende Land an

Bei diesem genannten Beispiel wusste ich, dass „Sweetheart“ einfach nur nett gemeint war und es gab keinen Grund, Respektlosigkeit zu vermuten, weil ich schon lange genug in England lebe und weiß, wie das Wort hier gebraucht wird.

Übrigens gilt Ähnliches wie bei dem erwähnten Wort „Sweetheart“ auch, wenn hier jemand „Darling“ oder „Love“ sagt.

In Deutschland wäre die Sache eine andere, wenn jemand „Schätzchen“ oder Ähnliches zu mir sagen würde – das kann bei Fremden durchaus abfällig gemeint sein.

Ich habe jetzt extra noch mal in den Online-Wörterbüchern leo.org und dict.cc nachgesehen, die ich regelmäßig benutze, und da stehen tatsächlich nur direkte Übersetzungen ohne nähere Angaben zur Verwendung.

Ich benutze fast nur noch Online-Wörterbücher

Gedruckte Wörterbücher verstauben bei mir inzwischen schon allein deshalb im Regal, weil es deutlich länger dauert als bei den digitalen, etwas nachzusehen, und das ist mir mittlerweile einfach zu zeitaufwendig.

Ein weiterer wichtiger Grund gegen gedruckte Bücher ist für mich der, dass sie einfach nicht aktuell genug sein können. Es dauert ja relativ lange vom Entwurf, bis ein Buch dann endlich auf den Markt kommt und in der Zwischenzeit kann sich heutzutage einiges ändern.

Die Welt verändert sich immer schneller, es gibt neue Wörter, altbekannte ändern ihre Bedeutung oder sie werden kaum noch gebraucht.

Das Online-Wörterbuch Leo finde ich besonders interessant, weil sich hier auch Nutzer über die Verwendung von Wörtern austauschen, und es gibt es oft interessante Diskussionen.

Wie das Wort „Sweetheart“ zeigt, müsste den Leuten aber gelegentlich erst mal klar sein, dass überhaupt etwas unklar ist, bevor sie Fragen dazu stellen könnten.

Leo  erlaubt einem übrigens, ein kostenloses Konto eröffnen, und wir können herausfinden, ob hier gerade ein Muttersprachler seine Meinung sagt, aus welchem Land er oder sie stammt – was ja oft auch eine Rolle spielt – und ob die Leute zum Beispiel professionell mit Sprache arbeiten. Außerdem können wir selbst Fragen zur Diskussion stellen.

Das andere erwähnte Online-Wörterbuch Dict.cc bietet dagegen eine größere Auswahl an verschiedenen Sprachen.

Wörter können immer wieder veralten

Interessant ist auch, dass ich in England immer noch mal Leute treffe, die selbstverständlich davon ausgehen, dass eine unverheiratete Frau in Deutschland „Fräulein“ genannt wird, was ja nun schon vor Jahrzehnten abgeschafft wurde.

Die Leute wissen es oft einfach nicht besser, weil sie es nie anders gehört haben und mit der modernen deutschen Sprache wenig oder gar nicht in Kontakt kommen.

Auf dem Laufenden bleiben

Wenn es um Veränderungen geht, dann muss aber sogar ich aufpassen, dass mir nicht irgendwelche Neuerungen entgehen, obwohl ich ständig Deutsch und Englisch spreche und mit beiden Sprachen arbeite.

Schließlich verändern sich alle Sprachen, wenn sie irgendwo auf der Welt gesprochen werden, immer weiter – ohne Ausnahme.

Falls uns mal wieder irgendwas komisch vorkommt, wenn wir ein Wörterbuch benutzen, dann hilft es oft, die Situation, um die es geht, genauer zu betrachten.

Im Zweifelsfall heißt es: Wörterbücher haben nicht immer recht und manchmal hilft sogar die Intuition weiter als alles andere.

 

Ähnliche Beiträge:

Duzen, Siezen oder Youzen?

Von Public Viewings und anderen Merkwürdigkeiten

So lerne ich Fremdsprachen einfach und effektiv

 

Ein Besuch in Edinburgh

08/12/2016 By Tina 2 Kommentare

Nun lebe ich schon seit 15 Jahren in London, aber ich war vor Kurzem zum ersten Mal für 3 Tage in Edinburgh. Mittlerweile verstehe ich gar nicht mehr, warum ich mit meinem Besuch so lange gewartet habe, denn es hat mir sehr gut gefallen.

Ein paar Zahlen

In Edinburgh leben ca. eine halbe Million Menschen. Es ist die Hauptstadt von Schottland, das wiederum etwa 5,4 Millionen Einwohner hat. Schottland nimmt etwa ein Drittel der Landmasse Großbritanniens ein, aber die Einwohnerzahl entspricht nur etwa 8,4 % des Vereinigten Königreichs, das außer Großbritannien noch Nordirland umfasst.

In Schottland sind selbst die Geldscheine anders

Direkt nach der Ankunft im Zentrum wird uns schon ein tolles Panorama geboten: Wir sehen die hoch aufragende mittelalterliche Burg, das Wahrzeichen der Stadt.

zehn-pfund-schottland-edinburgh

Rückseite der schottischen 10-Pfund-Note

Das Edinburgh Castle ist auch auf der schottischen 10-Pfund-Note abgebildet. In England gibt es andere Geldscheine als in Schottland, und die Schotten akzeptieren auch die englischen, und theoretisch sollte das auch umgekehrt der Fall sein, aber ich weiß, dass dem nicht immer so ist. Manchmal weigern sich Geschäfte in London, schottische Banknoten anzunehmen, deshalb habe ich zwar schottisches Geld in Edinburgh abgehoben, weil ich das auch mal in der Hand halten wollte, aber ich habe alles vor Ort ausgegeben und am Schluss per Bankkarte bezahlt.

Schon komisch, dass es mit dem britischen Pfund innerhalb ein und desselben Landes Probleme gibt. Die Euroscheine sind ja auch nicht alle gleich, aber die werden ohne weiteres in der ganzen EU akzeptiert, egal, wo sie ausgestellt wurden.

Edinburgh ohne Regen

Mit dem Wetter hatte ich großes Glück, deshalb habe ich mich viel draußen aufgehalten und war auch am Meer im Vorort Leith, der übrigens sehr zu empfehlen ist, unter anderem wegen der schönen Lokale am Wasser. Außerdem bin ich einen Teil des Wanderwegs abgelaufen, der an einem kleinen Flüsschen entlang führt, das ebenfalls den Namen Leith trägt und bis in die Innenstadt von Edinburgh führt.

Auch im Zentrum selbst ist man schon sehr schnell richtig in der Natur: Direkt hinter dem schottischen Parlament Holyrood mit dem Amtssitz der Queen direkt daneben, wo die sich ungefähr eine Woche im Jahr aufhalten soll, befindet sich gleich dahinter der so genannte Arthur’s Seat, ein Berg, der zum Spazierengehen einlädt. Das wäre genau das Richtige für mich gewesen, weil ich ja die Mischung aus Großstadt und viel Natur besonders mag, die ich ja auch schon von London kenne. Allerdings habe ich es in der kurzen Zeit nicht mehr geschafft, den Berg zu besteigen. Der steht bei mir für meinen nächsten Trip nach Edinburgh auf dem Programm, denn ich war garantiert nicht zum Letzten Mal in dieser tollen Stadt.

Von Holyrood aus ist man auch schon gleich auf der Straße, die Royal Mile genannt wird und eigentlich aus der Aufeinanderfolge von mehreren Straßen besteht und zur Burg hochführt: Abbey Strand, Canongate, High Street, Lawn Market und Castle Hill. Es ist der belebteste Teil in der Altstadt von Edinburgh. Ihr Name hängt damit zusammen, dass sie ungefähr eine alte schottische Meile lang ist, und die entspricht etwa 1,804 km. Dieses Längenmaß wurde offiziell 1685 durch die englische Meile ersetzt, es wurde aber trotzdem noch manchmal bis Anfang des 19. Jahrhunderts gebraucht. Die englische Meile entspricht wiederum 1,609 km, und dieses Längenmaß wurde irgendwann im gesamten früheren Empire eingeführt und ist heute auf der ganzen Insel üblich.

Nun gehen wir von Holyrood die Royal Mile bis zur Burg hoch, vorbei an typisch schottischen Läden mit allerlei karierten Souvenirs, aus denen oft Dudelsackmusik zu hören ist. Kurz hinter Holyrood habe ich aber noch zwei besondere Museen besichtigt.

Mein Lieblingsmuseum in Edinburgh: „The People’s Story“

the-peoples-story-edinburgh

Museum „The People’s Story“ zur Geschichte einfacher Leute in Edinburgh

Nicht weit die Royal Mile hoch befindet sich in Canongate 142 das Edinburgh-Museum, der Eintritt ist umsonst, wie in vielen anderen Museen in Schottland und Großbritannien auch. Neben interessanten Exponaten habe ich da einen schönen Kurzfilm zur Stadtgeschichte gesehen.

Auf der Straßenseite gegenüber vom Edinburgh-Museum beherbergt das Haus Canongate 163 „The People’s Story„, und das ist mein besonderer Museums-Tipp. Hier geht es ausdrücklich um die Geschichte ganz einfacher Leute. Da ist zum Beispiel die Mutter, die ihren Mann durch die Cholera verloren hat und ihre Kinder irgendwie durchbringen muss. Sie wohnt ganz beengt irgendwo auf einem Dachboden. Oder es werden Männer, Frauen und sogar Kinder gezeigt, die allein fürs blanke Überleben schwer schuften mussten.

Überall im Museum sind Toneffekte zu hören, und die fand ich auch sehr interessant. Das macht das Ganze besonders authentisch, und man kann sich dadurch noch besser in frühere Zeiten hineinversetzen.

Für weitere Inspirationen zu Edinburgh empfehle ich die Dokumentation Edinburgh … Da will ich hin, die in der Mediathek der ARD zu sehen ist.

Sprachliche Besonderheiten

Wer sich das ARD-Video ansieht, kann hören, dass der Moderator den Namen der Stadt [ˈɛdɪnbərə] ausspricht. Das ist auch tatsächlich die richtige deutsche Aussprache laut Duden, allerdings nicht die britische. Mir ist es schon öfter passiert, dass Deutsche darauf bestanden haben, dass dies die einzig richtige Aussprache auf Englisch sein soll. Das stimmt aber nicht, denn ich habe verschiedene Briten gefragt und in unterschiedlichen Wörterbüchern nachgesehen: In Großbritannien spricht man Edinburgh am Ende meistens ein bisschen ähnlich wie „bro“ wie in „brother“ aus. Wer mir nicht glaubt, kann sich das ja mal selbst im Oxford Learner’s Dictionary anhören.

Und hier last but not least eine kleine Kostprobe davon, wie ein schottischer Akzent klingt:

 

Weiterer Artikel zum Thema Sprache:

Von Public Viewings und anderen Merkwürdigkeiten

Hot Toddy

19/10/2015 By Tina Kommentar verfassen

Die australische Variante

Über das Thema „Hot Toddy“ hatte ich hier in London letztens zwei verschiedene Gespräche mit Australiern, die sich übrigens nicht kennen – der eine kommt aus Ost- und der andere aus West-Australien. Beide waren der Meinung, dass ein „Hot Toddy“ ein „heißer Feger“ ist, egal, ob Mann oder Frau. Das war mir neu. Die beiden Jungs kannten allerdings die britische Version nicht. Für die ist es in Australien eh meistens zu warm …

Hot Toddy der ganz anderen Art

Ich habe den Hot Toddy hier in England als alkoholisches Heißgetränk kennen gelernt. Die Grundbestandteile sind Whiskey, Zucker und heißes Wasser. Es gibt auch noch Abwandlungen mit anderen hochprozentigen Getränken wie Rum oder Brandy. Außerdem kommen gelegentlich Zimtstangen, Zitronenscheiben und diverse andere Dinge rein. Manchmal wird das heiße Wasser auch durch Tee ersetzt.

Die Ursprünge

tea-hot toddyZu den Ursprüngen des Getränks habe ich unterschiedliche Angaben gefunden. Einmal heißt es, das es auf die Wasserquelle Tod’s Well bei Edinburgh zurückzuführen ist. Dann wieder soll er von den Westindischen Inseln nach Großbritannien gekommen sein – die letzte Variante ist am wahrscheinlichsten. Wer sich für weitere Hintergründe interessiert und Englisch beherrscht, kann bei Wonderland Kitchen weiterlesen.

Natürlich werden solche Getränke, zu denen ja auch der norddeutsche Grog zählt, gerne als willkommener Anlass genommen, sich mal wieder so richtig einen hinter die Binde zu kippen, wenn man erkältet ist – das ist bei mir im Moment gerade der Fall – aber auch wenn es erst mal verlockend klingt: Langfristig ist das dann ja wohl doch nicht so heilsam, und außerdem muss ich heute noch Leistung bringen.

Nachtrag:

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die beiden Australier nicht „Hot Toddy“, sondern „Hot Totty“ meinten, aber das Getränk war ihnen trotzdem unbekannt 😉

 

So lerne ich Fremdsprachen erstaunlich einfach und effektiv

13/02/2015 By Tina Kommentar verfassen

Mein Frust über die verlorene Sprache

Meine Muttersprache ist Deutsch, ich lebe schon lange in England, und besonders gut kann man ja eine Sprache wirklich da lernen, wo sie jeden Tag im Alltag gesprochen wird.

Also alles wunderbar, was das betrifft. Außerdem ist Englisch noch in vielen anderen Ländern nützlich – wieso sollte ich mir also überhaupt die Mühe machen und mich auch noch mit anderen Sprachen beschäftigen?

Mein Frust fing an, als ich Besuch von Freunden aus Frankreich hatte und kaum noch einen Satz auf die Reihe brachte, dabei war ich in Französisch früher mal immerhin auf einem mittleren Level gewesen.

Ich wollte die Sprache unbedingt wieder sprechen können, allerdings gab es immer zu viele andere Dinge zu tun, deshalb hatte ich ich die Sache schon fast aufgegeben – aber als ich anfing, Deutsch zu unterrichten, ist mir einiges klar geworden …

Grammatik ist wichtig und muss nicht nervig sein

Meiner Erfahrung nach haben die meisten Leute keine Lust, sich mit Grammatik zu beschäftigen, und auch einige meiner Deutschschüler hatten das in der Vergangenheit so weit es ging vermieden.

Sie lernten schon eine ganze Zeit lang Deutsch und konnten sich ganz gut verständigen, machten aber jede Menge Grammatikfehler. Weil die Fehler nicht korrigiert worden waren, hatten sie sich so festgesetzt, dass man sie sehr schwer wieder loswerden konnte. Diese Leute hätten viel Zeit und Geld sparen können, wenn sie sich schon früher mit dem ungeliebten Thema beschäftigt hätten.

Einige Online-Sprachprogramme versprechen uns, dass wir Sprachen ohne Grammatik lernen können. Manchmal wird behauptet, dass man von selbst richtig sprechen lernt, indem man einfach nur mit Muttersprachlern redet, aber ich bin anderer Meinung.

Meine erwähnten Schüler hatten sogar regelmäßig Kontakt zu deutschen Muttersprachlern, aber keiner von denen war in der Lage, sie zu verbessern. Muttersprachler lernen ihre Sprache automatisch als Kind und wenden die Grammatik meistens unbewusst an, allerdings kann kaum jemand von ihnen die Regeln erklären oder mehr als simple Fragen dazu beantworten. Aber hier ist die gute Nachricht: Grammatik lässt sich auch auf angenehme Weise lernen.

Vokabeln immer selbst zu übersetzen nervt

Nicht nur Grammatik ist wichtig – Vokabeln haben beim Sprachenlernen einen Anteil von 70%. In Sprachbüchern findet man sie oft nur in der Fremdsprache erklärt. Von den Schülern wird fast immer erwartet, dass sie ein Wörterbuch benutzen und selbständig die Wörter übersetzen, die sie nicht verstehen. Ich habe noch niemanden getroffen, der das gerne macht, weil es langweilig und zeitaufwendig ist.

Außerdem können „falsche Freunde“, also Wörter, die anscheinend in beiden Sprachen dieselbe Bedeutung haben, leicht übersehen und missverstanden werden. Hier ein Beispiel: Beim englischen Wort „oversee“ könnte man meinen, dass es auf Deutsch „übersehen“ bedeutet, dabei heißt es „beaufsichtigen“.

Kaum jemand gibt gerne Fehler zu

Jeder macht Fehler und besonders diejenigen, die langsamer lernen, fühlen sich beim Lernen in einer Gruppe oft unwohl, wenn andere ihre Fehler mitkriegen. Selbst im Einzelunterricht mag nicht jeder gerne seine Schwächen zugeben.

Die meisten Leute haben wenig Zeit

stress-scaledLast but not least kann Sprachenlernen zeitaufwändig sein und hat oft keine Priorität, wenn man eh schon viel zu tun hat, und daher geben manche Leute nach einer Weile auf.

Wegen meiner eigenen unregelmäßigen Arbeitszeiten kamen traditionelle Sprachkurse für mich eh nicht in Frage. Aber nachdem ich wusste, was für meine Schüler funktioniert und was nicht und als mir auch meine eigenen Vorstellungen klar geworden waren, habe ich im Internet recherchiert, verschiedene Kurse ausprobiert und schließlich bin ich fündig geworden.

Sprachen lernen mit Babbel

Der Online-Sprachkurs Babbel hat mich aus verschiedenen Gründen überzeugt:

Professionelle Struktur

Mit Babbel lernt man die Grammatik nebenbei auf spielerische Weise und kann sie sofort anwenden.

Man lernt die ganzen wichtigen Bereiche Hören, Schreiben, Sprechen und Lesen.

Nach einem Kursabschluss weiß man, wo man steht, denn das Ganze ist nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen aufgebaut, der festlegt welche Art von Kenntnissen man auf welcher Stufe haben sollte.

Man kann sich, wenn man will, sogar entsprechende Zertifikate herunterladen. Außerdem könnte man hinterher sogar in traditionelle Kurse umsteigen, wenn man wollte, weil der Referenzrahmen bei Sprachschulen allgemein anerkannt und angewendet wird.

Automatische Vokabelwiederholung in sinnvollen Abständen

Früher hatte ich schon mit der Lernkartei nach Sebastian Leitner gelernt und fand das System effektiv. Dabei werden die gewussten Vokabeln im Laufe der Zeit immer weniger wiederholt, aber es geht noch besser …

Es werden viele Sinne angesprochen

Das Vokabelkartei-Prinzip wurde von Babbel in ein Software-Programm umgesetzt, bei dem man nicht nur lesen und schreiben übt, sondern man trainiert gleichzeitig die Aussprache mit Audiodateien und beim Vokabellernen helfen zusätzliche Bilder. Es werden also verschiedene Sinne eingesetzt, und dadurch behält man mehr.

Es gibt auch immer mal wieder Dialoge und wer weiter fortgeschritten ist, schreibt Texte und beantwortet Fragen zu gehörten Texten. So wird das Lernen abwechslungsreicher und interessanter.

Freiheit und Flexibilität

Wie schon gesagt, wollte ich im eigenen Tempo lernen, weil ich mal mehr und mal weniger Zeit habe, und das geht hier problemlos.

Zwischendurch habe ich sogar mal eine längere Pause gemacht und konnte problemlos wieder einsteigen. Generell kann man alles jederzeit wiederholen, wenn einem zum Beispiel bestimmte Themen schwerer fallen als andere.

Dazu kommt noch, dass ich es nicht mag, wenn ich wie früher in der Schule bestimmte Hausaufgaben machen soll – ich entscheide lieber selbst, was und wie viel ich lerne, das ist hier der Fall.

Die Kurse sind auch gut geeignet, wenn man eine Sprache zum Beispiel in der Schule gelernt hat und Kenntnisse von früher auffrischen möchte, das habe ich mit Französisch gemacht und habe mich sehr gefreut, als ich die Sprache auf einmal wieder sprechen konnte!

Die Lernfortschritte werden übrigens in einer Cloud festgehalten, und man kann flexibel je nach Bedarf mit PC, Tablet und Smartphone arbeiten, außerdem gibt es Kurse zu bestimmten Themen, zum Beispiel ganz gezielt für den Urlaub oder für den Beruf.

Man muss auch keinen langen Verträge eingehen, wenn man das nicht will, sondern kann sich kurzfristig wieder abmelden.

Seit einigen Monaten bin ich übrigens so auf den Geschmack gekommen, dass ich neben Französisch auch noch Niederländisch und Türkisch lerne. Niederländisch kann ich relativ leicht verstehen, weil es nicht nur Ähnlichkeit mit Deutsch, sondern auch mit Englisch hat. Bei Türkisch sieht die Sache allerdings anders aus, es ist eine Herausforderung, aber es macht mir auch Spaß. Wer nicht so „süchtig nach Sprachen“ ist wie ich, möchte sich vielleicht erstmal nicht mit so vielen Sprachen beschäftigen.

Mein Multi-Sprachen-Abo gibt mir allerdings zusätzlich noch den Vorteil, dass ich es auch für englische Wörter benutze, die ich mir schwer merken kann.

Weitere Tipps zu Babbel aus meiner Erfahrung

  • Selbst wenn du nur jeden Tag 10 Minuten lernt – es kann viel bringen, wenn du es regelmäßig machst.
  • Reg dich nicht über Fehler auf, sondern nutze sie als Lernchance, schließlich muss niemand anders mitkriegen, was du falsch machst. Wenn du wüsstest, wie viele Fehler ich immer auf Türkisch mache …
    Man kann bei Babbel Fehler auch noch mal extra wiederholen und sie sich so zusätzlich einprägen, das wird „Fehler ausbügeln“ genannt. Ich kann nur empfehlen, es auch wirklich zu tun.
  • Man hat verschiedene Optionen zum Vokabellernen. Überlege dir, was du willst – auf Türkisch und Holländisch lerne ich inzwischen nur noch mit so genannten Karteikarten und schreibe die Wörter nicht mehr, wenn ich sie wiederhole, weil ich das nicht brauche und es mich unnötig aufhält. Alternativ kannst du mit Audio-Spracherkennung arbeiten. Wenn du es mal ausprobierst, wirst du sehen, was ich damit meine.
  • Natürlich haben Online-Programme auch ihre Grenzen, und irgendwann solltest du sowieso mit Leuten in der gelernten Sprache sprechen, denn Kommunikation ist ja schließlich das Ziel. Ich gehe zum Beispiel oft zu so genannten Meetups, die es in verschiedenen Städten in unterschiedlichen Sprachen gibt. Dabei kann man mit anderen in ungezwungener Atmosphäre sprechen und meistens ist es kostenlos. Selbst wer gar keinen Sprachkurs machen möchte, kann hier seine vorhandenen Kenntnisse üben. Alternativ kann man auch über Babbel selbst im Online-Forum Kontakt zu Leuten aus anderen Ländern aufnehmen und sich gegenseitig beim Sprachenlernen helfen.

Mein wichtigster Tipp: Mach das, was am besten für dich funktioniert und hab Spaß dabei!

Sprachen lernen mit Babbel

Übrigens können auch E-Books nützlich für Leute sein, die Sprachen lernen, und ich finde, dass sie noch viele andere Vorteile haben, dazu mein Artikel 20 Gründe, warum ich E-Books liebe

Und hier gibt es weitere Beiträge zum Thema Sprache:

Duzen oder Siezen

Von Public Viewings und anderen Merkwürdigkeiten

Hot Toddy

Von Public Viewings und anderen Merkwürdigkeiten

30/06/2014 By Tina Kommentar verfassen

Public Viewing – was ist das eigentlich? Das fragen sich Engländer, die Deutschland besuchen.

Es ist nicht zu übersehen, dass sich immer mehr englische Wörter in der deutschen Sprache durchsetzen. Bis zu einem gewissen Grad finde ich das auch sinnvoll, denn die Welt wird ja schließlich auch immer internationaler. Diese Begriffe machen besonders dann Sinn, wenn es sie vorher noch gar nicht auf Deutsch gegeben hat, etwa im Computerbereich.

Manche Fälle finde ich allerdings seltsam. Während ich das hier schreibe, ist gerade mal wieder Fußballweltmeisterschaft, und da sieht man besonders häufig  „Public Viewings”, das heißt, man findet sie unter diesem Namen in Deutschland, aber nicht in englischsprachigen Ländern.

 

Public Viewing London

Fest installierter Bildschirm mit „Public Viewing“ im Londoner Stadtteil Walthamstow

 

Ich habe verschiedene Engländer, Australier und Amerikaner dazu befragt, und alle waren sich einig, dass niemand das in diesem Zusammenhang im Englischen sagen oder verstehen würde, also bei Großveranstaltungen, die in der Öffentlichkeit auf einer Riesenleinwand gezeigt werden. So etwas hieße im Englischen zum Beispiel  „Live Broadcasts” oder „Public Screenings”.

Das wohl bekannteste Beispiel für diese merkwürdigen Ausdrücke ist aber wohl das Handy. Wenn ich meinen Deutschschülern erzähle, dass „mobile phones” (auf Englisch auch  „mobiles” genannt) in Deutschland Handys heißen, haben die immer was zu lachen.

Außerdem gibt es andere Begriffe, die zwar verstanden, aber so auch nicht gebraucht werden. Da fällt mir das Fitness-Studio oder Fitness-Center ein, dass auf Englisch „gym” genannt wird, und auch das deutsche Wellness-Center heißt anders, nämlich „spa”.

Diese ganzen Wörter können dazu führen, dass jemand sie auch auf Englisch so benutzt wie im Deutschen, denn der Schluss liegt ja nahe, dass sie richtig sind, weil sie so englisch klingen. Statt nun allerdings cool zu wirken, weil man so viele „englische” Wörter kennt, geht der Schuss leider nach hinten los …

 

Andere Artikel zum Thema Sprache:

Duzen oder Siezen?

So lerne ich Fremdsprachen erstaunlich einfach und effektiv

Hot Toddy

 

Hier eintragen und bei neuen Blog-Artikeln benachrichtigt werden

Suchen

  • Pinterest
  • RSS
  • Twitter
  • YouTube

Artikel per Schlagwort finden

Politik Liebster Award Natur Glühbirnen Scones mit Clotted Cream Alexandra Palace Sprache Duzen Spaziergang Hamsterrad Parkland Walk Aussicht Bier Verkehrsmittel Abenteuer Steckdosen Jahreszeiten Feiertage Pubs Fußball Ausländer Brexit Jahreszeit Alkohol Arbeit Englischer Tee Wetter Männer und Frauen Themse Schottland Spezialitäten Sicherheit Übersetzen Frühstück Museen Krieg Capital Ring Karneval Bücher Weihnachten Teeladen Traditionen Veränderung Jugendkriminalität Charles Dickens

Copyright © 2019 ·Beautiful Pro Theme · Genesis Framework von StudioPress · WordPress · Anmelden