Public Viewing – was ist das eigentlich? Das fragen sich Engländer, die Deutschland besuchen.
Es ist nicht zu übersehen, dass sich immer mehr englische Wörter in der deutschen Sprache durchsetzen. Bis zu einem gewissen Grad finde ich das auch sinnvoll, denn die Welt wird ja schließlich auch immer internationaler. Diese Begriffe machen besonders dann Sinn, wenn es sie vorher noch gar nicht auf Deutsch gegeben hat, etwa im Computerbereich.
Manche Fälle finde ich allerdings seltsam. Während ich das hier schreibe, ist gerade mal wieder Fußballweltmeisterschaft, und da sieht man besonders häufig „Public Viewings”, das heißt, man findet sie unter diesem Namen in Deutschland, aber nicht in englischsprachigen Ländern.
Ich habe verschiedene Engländer, Australier und Amerikaner dazu befragt, und alle waren sich einig, dass niemand das in diesem Zusammenhang im Englischen sagen oder verstehen würde, also bei Großveranstaltungen, die in der Öffentlichkeit auf einer Riesenleinwand gezeigt werden. So etwas hieße im Englischen zum Beispiel „Live Broadcasts” oder „Public Screenings”.
Das wohl bekannteste Beispiel für diese merkwürdigen Ausdrücke ist aber wohl das Handy. Wenn ich meinen Deutschschülern erzähle, dass „mobile phones” (auf Englisch auch „mobiles” genannt) in Deutschland Handys heißen, haben die immer was zu lachen.
Außerdem gibt es andere Begriffe, die zwar verstanden, aber so auch nicht gebraucht werden. Da fällt mir das Fitness-Studio oder Fitness-Center ein, dass auf Englisch „gym” genannt wird, und auch das deutsche Wellness-Center heißt anders, nämlich „spa”.
Diese ganzen Wörter können dazu führen, dass jemand sie auch auf Englisch so benutzt wie im Deutschen, denn der Schluss liegt ja nahe, dass sie richtig sind, weil sie so englisch klingen. Statt nun allerdings cool zu wirken, weil man so viele „englische” Wörter kennt, geht der Schuss leider nach hinten los …
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